Das Leben geht ja bekanntlich weiter, auch wenn man sich ein wenig tot fühlt. So habe ich gestern eher einen Ruhetag eingesetzt und mein Wohnmobil wieder etwas gerade gebogen. Die Schiebetüre hinten ist oben vom Scharnier raus, da sich die Leiste an der Decke gelöst hatte. Nur komme ich nicht in den schmalen Spalt. Also habe ich im Kleiderschrank eine Serviceöffnung mit der Stichsäge reingeschnitten, die nun gleichzeitig auch als Wärmeabfuhr für die Heizung dient. Nun habe ich es dreifach Festbar gemacht, damit es die nächste Wüste auch noch hält.

Weiter wurde der Halter der Hubstütze ausgebaut und gerichtet. Das habe ich aber in Auftrag geben lassen unter Beobachtung von Eyla. Wenn der Arbeiter also scheisse macht, wird er in den Arsch gebissen.Doch der Mann und sein Genosse haben gute Arbeit geleistet, so dass Eyla nichts zu tun hatte. Ich selber habe noch einen verbogenen Teller der Stütze gerichtet und bei drei die Ohrring ersetzt. Nun ist das alles wieder Top. Ansonsten sind zwei Radkappen verbeult und die Schürzen auch leicht. Und ein Paar Kratzer hat es auch noch gegeben, wovon die meisten aber von Portugal stammen. Ach was solls, das Leben ist vergänglich und mein Womo eben auch. Es muss Spass machen auch wenn das manchmal Schmerzt.

Während die zwei am arbeiten waren, habe ich angefangen meinen letzten Blogbeitrag zu bearbeiten, was bis zum Abend gedauert hat.

Am Morgenfrüh bin ich aber mit Eyla und dem Bike los und durch die schmallen Gassen der zerfallenen Ruinen der Altstadt gefahren.

Dann vor der Brücke wieder zurück. Aber seht euch mal die Leitblanke an, die eine Sicherheit vortäuscht.

Nur mit zwei Schrauben befestigt, statt wie bei uns die Pfeiler in den Boden betoniert. Nun gut, so ist dass eben in diesem Land.

Am Mittwoch morgen ging es weiter nach TATA. Die hundert Km waren von der Landschaft ziemlich ähnlich wie eine Teil von der Wüste. Nur war hier eine komplett neu geteerte Strasse die einfach Klasse zu befahren war. Das haben sie wirklich gut gemacht. Am Anfang der Strecke zeigte ich noch einem Belgier mit LKW den Weg in die Wüste in der ich ja zuvor war. Etwas später traf ich noch einen Holländer der den Weg ind die Wüste hintenrum, also an der Grenze zu Algerien gefahren war. Die Landschaft hier hat immer wieder mal ein paar schöne Besonderheiten.Zwischendurch vor ich noch an einem Bunten Dorf vorbei.Ehe ich dann in Tata auf der anderen Seite der Stadt zur Tanke fuhr, und dass effektiv mit dem letzten Tropfen an Diesel im Tank. Einer war ja schon lange leer und der wurde mit den 125 L gefühlt. Und der andere der in Betrieb war faste plötzlich 127L. Und zwar nicht deshalb weil die Totaltankstelle mich bescheissen wollte, sonder weil einfach der ganze Tank nun an der Stelle wo der Einfüllstutzen ist, weiter oben liegt, und damit kriege ich nun mehr rein, was mir auch recht ist. Ich habe ich mein Wohnmobil komplett reinigen lassen inkl. Wohnraum. Die machen das so günstig nämlich für nur 12 Euronen.Als ich rausfuhr, musste ich durch den Sand fahren den mein Womo da liegen gelassen hatte. Nun war es ja schon Abend, so suchte ich mir auf einem Parkplatz eine übernachtungs Möglichkeit.

Am nächsten Morgen habe ich noch eine Biketour gemacht um auch die Stadt zu Photographieren. Tata ist eine schöne Stadt mit vielem arabischem Einfluss. Es hat sehr viele Kinder und Jugendliche hier die zur Schule gehen. Ich denke hier wohnt der Mittelstand.

Dann noch durch die Gassen gelaufen mit den vielen Geschäften und etwas Gemüse eingekauft. Danach fuhr ich weiter bis zu nächsten Dorf. Hier habe ich einen Marokkaner kennen gelernt der beim berühmten Zirkus Knie in der Schweiz seit 35 Jahren arbeitet und somit auch Deutsch sprechen konnte. Er verhalf mir einen Schreiner zu finden der mir eine neue Besteckschublade aus Holz machte. Die alte war längst defekt. Nur 5 Euro hats gekostet.

Ich wollte noch ein wenig weiter fahren und irgendwo draussen auf dem Land schlafen. Ab jetzt wurde die Strasse einspurig. Da aber kaum Autos fahren, kommt nur so alle 15 Min. einer entgegen. So fuhr ich noch durch ein Dorf und machte dann halt bei einer Kiesgrube.Steine und Sand hat es hier wie Sand am Meer. Es gibt nichts anderes. Die brauchen also nur neben die Strasse abzufahren und vom Boden mit dem Bagger das Gestein abkratzen.

Am Morgen fuhr ich gleich weiter und machte einen längeren Halt in einem Bachbett. Oh ich hatte einfach wieder Sehnsucht Offroad zu fahren und so fuhr ich runter zum ausgetrockneten Fluss. Eyla hat hier wieder einmal sich beim Klettern und Modeln geübt.

Etwas später bekamen wir noch Besuch von 4 weiblichen Personen mit ihren Eseln.Eine Mutter wollte mir ihre Tochter verkaufen und ich bot ihr zwei Esel an. Alle lachten sie. Doch die Tochter verneinte. Sie hatte wohl keine Lust bei so einem alten Bock zu leben so bin ich weiterhin alleine mit Eyla. Etwas später kam noch ein junger Mann und setzte sich einfach vor mein Wohnmobil und schaute mir zu ohne was zu sagen. So nach gut 2 Stunden fuhr ich dann wieder hoch, dabei musste ich nun ein steiles Stück bewältigen. Doch mein Vario schaffte das gut auch ohne 4×4. So ging die fahrt weiter.

Ich gibt es Bodenwellen von oben. Und ab und zu überqueren Kamele die Strasse.Mein nächster Halt ist in Guelmim, eine etwas grössere Stadt. Da parkte ich einfach wo zwischen den Häusern auf einem Platz. Doch es dauerte nicht lange und ich war umzingelt von Kindern und Jugendlichen. Und die fanden, was ist den das für ein geiler Typ das der sich hierher getraut. So sagten sie mir das es hier böse Jungs gibt die einem schlechtes antun. Endlich mal was los erwiderte ich und zeigte ihnen meine Chromstahlmakete. Dann sagte ich weiter, dass ich eine Behinderung habe und mir mein Angst-geen fehle. Das fanden sie natürlich Lustig, und so war ich der renner in der Siedlung. So machte ich ihnen Popkorn und im Gegenzug zeigten sie mir einen besseren Platz, da auch andere Erwachsene dazu kamen und sich sorgen um mich machten. So landete ich schliesslich neben dem Palast des Königs. Doch bereits nach einer halben Stunde, ich war bereits am Raclette essen kam die Royal Securities und teilten mir höflich mit, dass ich hier nicht stehen darf. So vereinbarten wir, dass ich zuerst noch fertig esse und danach zu dem Platz fahre den sie mir empfohlen. So warteten sie im Auto gut eine halbe Stunde und ich fuhr dann los. Der Polizist entschuldige sich nochmals bei mir, doch der macht ja nur seinen Job. Bis jetzt war jeder Beamte immer sehr höflich zu mir, speziell wenn ich meinen Joker auspacke und sage das ich Schweitzer bin. Die mögen sie offensichtlich am liebsten was mir mehr als recht ist. So stehe ich nun zwischen zwei Polizeiposten auf einem grossen Platz. Doch auch hier kamen 3 Polizisten und ich musste mein Womo etwas weiter an die Strasse verstellen. Ich bin immer höflich und so parkte ich die 20m um. Und hier hatte ich nun meine RuheVon hier aus fahre ich mit dem Bike zum Souk einem Wochenmarkt in der Stadt.

Hier ist echt viel Betrieb. Gut eine halben Tag war ich auf der suche nach einer Adresse die ich bei einem Schrotthändler bekommen hatte. So fuhr ich den ganzen Tag da herum und lernte auch die Stadt besser kennen. Der hier hat auch wieder gut geladen. Matratzen.Dann mal ein Friedhof.

Bei einer Werkstatt die Federn einbauen. Wollten die eine zusätzliche Feder einbauen. Doch das hätte nicht viel gebracht, da die Feder zu gerade war und somit gar nicht federn konnte. Irgendwann sah ich ein, dass die hier zu wenig Fachkompetenz hatten und ging wieder zurück zu Eyla. Danach fuhr ich zum Treffen, dass bei einer warmen Quelle stattfindet. Dieses war wieder voll im Outside, so dass mein Vario bereits wieder sein ganzes können unter Beweis stellen musste.Da die Fahrt etwas länger dauerte weder das ich annahm, wurde es bereits dunkel und ich musste so durch die Steppen fahren. Irgendwann kam ich dann an der Quelle an, und stellte fest, dass alle anderen auf der anderen Seite des Flusslaufes standen. Oh nein. So eine Scheisse. Aber heute fahre ich da nicht rüber. So übernachtete ich dort und fuhr am nächsten Morgen gute 4 km die Flussumfahrung. Nun standen wir alle zusammen.Auch kamen mal ganz viele Kamele zu der Quelle um Wasser zu trinken.Und da meine Gasflasche leer war, band ich sie aufs Rad und machte mich auf um die 5 Km zum nächsten Dorf damit zu fahren. Kurz vor dem Ziel hatte ich dann einen Platten hinten und das mitten in einem Sandsturm. Aber diesmal hatte ich Pumpe und Flickzeug dabei.Nach der Reparatur suchte ich nun im Dorf, dass praktisch wie Tot war einen Ort wo es Gasflaschen hat. Doch dann kam bereits der nächste Platten. So schob ich mein Rad zur Tankstelle und reparierte dort nochmals zwei Löcher die ich gefunden hatte. Und meine grüne Flasche wollte niemand tauschen. Na super, auch dass noch. Zuvor hatte ich problem meine blaue Flasche zu tauschen und fand dann jemand der mir eine Grüne gab. Und die hier haben nur Blaue, und keiner will meine Grüne. Egal, in Agadir soll es ja gehen, unf Gas zum Heizen habe ich ja noch genug.

Also machte ich mich auf zur Rückfahrt. Doch ich kam nur bis zur Mitte, dann hatte ich bereits den nächsten Platten und musste somit mein Rad den Rest des Weges zurückstossen. So war nun auch dieser Tag, der 24 Dezember um. Abend assen wir noch gemeinsam bevor ich mich in mein Häuschen zurückzog. Ach ja, während ich weg war, war die Polizei hier und sie handelten aus, dass wir am nächsten Tag hier wegfahren, weil einem Dorfbewohner nicht gepasst hatte, dass hier so viele Ausländer stehen.

Am nächsten Tag nutze ich die Zeit um wieder etliche Reparaturen vorzunehmen. So befestigte ich meine Lederbezüge innen an der Tür, und machte mir endlich eine Tanköffnung. Dabei half mir ein Schweizer Genosse.Unterdessen wurde es Nachmittag und die Polizei kam schon wieder und so packten wir zusammen und verließen den Ort. Ich zuvorderst, da ich ja bereits den Weg weiter hinten gefahren bin. Somit war ich wieder am Lotsen. Irgendwie fuhr ich am schnellsten, so dass ich immer wieder warten musste. So stellten wir uns etwas 2 Km weiter hinten wieder auf. Alles Mercedes, bis auf einen. Und auch hier fing ich wieder an Verbesserungen am Womo vorzunehmen. Ich machte mir eine Satschüsselhalterung an der Decke der Garage. Ich denke ich werde hier noch eins zwei Tage bleiben, bevor ich dann vermutlich mit den Jungen Schweizern weiter ziehen werde.

Bis bald und schöne Festtage falls euch daran was liegt, mir nicht, an Gott aber schon.