In Marrakesch

Am Samstag bin ich einen halben Tag in Marrakesch mit dem Bike in der Stadt rumgekurvt. Ich suchte mir Gummis für den Stabilisator hinten. Ein freundlicher junger Marokkaner, bei dem ich zuvor Gemüse gekauft hatte, war so freundlich mich zu begleiten. Wir suchten gut eine Stunde zusammen und fuhren von Geschäft zu Geschäft. Doch vergebens. Danach erkundete ich noch alleine die ganze Stadt. Ich machte aber nur ein Bild. Dieses:Ansonsten sind Städte nicht so meine Welt, wo ich begeisterungsfähig werde. Es gibt hier auch sehr reiche Gegenden wie ich gesehen habe. Gegen Abend ging ich dann ohne meine Beute wieder zurück zum Parkplatz. Die Parkwächter versuchen einen da abzuzocken und verlangen 60Dh. Im Campercontakt war aber von 30 die Rede. Also blieb ich hartnäckig aber der Wächter auch. So ging ich dann zur Polizei weil die gerade da an einer Kreuzung standen, was der Wächter auch gesehen hatte. Dann ging ich wieder zu ihm und sagte ihm, dass es laut Polizei nur 20 kostet. Und plötzlich war er dann mit 30 einverstanden. Alle Nachbarn informierte ich dann auch, und so bezahlten sie alle auch nur die 30 Dh. Und das Gute, bei einem jungen Paar Franzosen bekam ich diese Gummis und auch noch geschenkt! Er hatte einen ganzen Sack mit verschiedenen dabei. Da Eyla zur Zeit läufig ist, muss ich um einiges mehr auf sie aufpassen, dass keiner sie vergewaltigt. Es sammeln sich immer die Hunde um sie.Doch sie weiß sich zu wehren und wenn es ihr zu viel wird, zieht sie sich einfach zurück ins Wohnmobil. Ich komme hier mit verschiedenen Campern und Weltenbummlern ins Gespräch und lerne dadurch wieder nette Leute kennen. Einer erzählte mir von einer großen Gegend, wo es nur Werkstätten gibt. Die liegt ca. 10 Km weiter südlich von Marrakesch. 31°41′09.44″N 08°03′26.53″W So beschließe ich dahin zufahren und übernachtete dort. Am Sonntag bin ich da ebenfalls durch die vielen Straßen gefahren. Die meisten hatten ja noch zu. Und so sieht es hier aus.Unzählige Buden und jeder hat so seine Werkstatt.Bei dieser lasse ich mir eine Welle verschweißen, die bei meiner Satschüssel draufgegangen ist.Es ist nicht so Eylas Welt und meine eigentlich auch nicht. Hier bin ich am Klären wegen einer Höherlegung. Und weil der Mann so lange nach Federn gesucht hat, gab ich ihm wenigstens als Entschädigung eine neue Regenjacke, die er dankbar annahm.Währenddessen suchen sich die Hunde Schutz unter meinem Wohnmobil, da es angefangen hat kräftig zu regnen.


Fahrt in den Schneesturm rein

Gegen Mittag mache ich mich auf und fahre wieder in die Berge rein. Den ganzen Nachmittag regnet es wie aus Kübeln. So suche ich mir einen Übernachtungsplatz an einem Fluss, der wieder fließen darf.Am Dienstag Morgen fahre ich in die Höhe trotz des Schneefalls. Aber das macht ja einem Schweizer nichts aus. Am Anfang sehe ich wenigstens noch eine Spur, doch etwas höher bin ich dann alleine auf der ganzen Strecke. Wie schön, nie ein Auto, kein Gegenverkehr.Nur ab und zu ein Fußgänger, der verwundert schaut, dass ich mich hier noch getraue zu fahren. Aber die Marokkaner wissen halt nicht, dass man auch Winterreifen kaufen kann. Einer warnt mich sogar. Doch daran bin ich ja von früher gewöhnt. Auch dieses Wetter hat für mich seinen Reiz. Unterwegs nehme ich noch Jemanden mit, der nur bis zum nächsten Dorf will. Und als wir da ankamen, ist es auch für mich eine Sackgasse. Denn die Straße auf den Pass mit 2200m wurde gesperrt. Ja super, also gilt es zu warten.Hier oben sind die meisten Hunde weiß. Und auch die lassen von Eyla nicht ab. Ach, habe ich zu tun. Mein Autostöppler lädt mich zum Tee ein in ein Restaurant, Eyla nehme ich mit. Danach ging ich wieder in mein warmes Wohnmobil. Draußen plötzlich ein riesen Geschrei und fast eine Schlägerei! Keine Ahnung um was es ging, aber plötzlich war das halbe Dorf da! Jedenfalls ist es hier nicht langweilig. Dann plötzlich hieß es weiterfahren. Ab jetzt war die Straße sogar zweispurig und neu. Also donnerte ich da hoch und überholte alle, da sie sehr langsam hochfuhren.Nun weiß ich auch warum gesperrt war. Die haben die ganze Straße geräumt vom vielen Schnee. Und so langsam tut sich auch das Wetter auf und es wird schöner.Oben am Pass angelangt fahre ich über eine große Schneemade, um auf den Parkplatz zu kommen. Da stelle ich mich dann Richtung Süden hin.Und die Aussicht hier oben ist so grandios! Ein Traum, doch der Wind bläst so fest, dass ich befürchte er könnte mein Wohnmobil zur Seite pusten, was ja alles schon vorkam. Denn mein Womo schaukelt extrem umher. Also muss ich mich erstmal wieder abdrehen und die Nase Richtung Wind stellen. Dann ein kurzes Video von mir:
Und noch ein paar Bilder von unterwegs.Da es hier einfach zu fest bläst, muss ich mir einen anderen Platz weiter unten suchen. So stelle ich mich bei ein paar touristischen Häusern auf und genieße auch hier die Aussicht.Plötzlich fährt ein gelbes Expeditionsmobil neben mich. Es ist Manfred, den ich vor ca. 2 Wochen schon sah. Es passiert immer wieder, dass Wege sich kreuzen. Meist in entgegengesetzter Richtung. Wir beschließen hier zu übernachten und haben noch Gemeinschaft miteinander bis sich jeder in seine Koje verzieht. Doch plötzlich kommt Manfred mit einem Polizisten, da er ihn nicht versteht. So erfahre ich von ihm, dass wir hier nicht stehen bleiben dürfen wegen dem vielen Schnee, der noch kommen könnte. Im ganzen Gebiet des Passes ist es verboten zu stehen. Ja super, ich war gerade am kochen. Also alles zusammen räumen und runter fahren ins nächste Dorf. Manfred fährt hinter mir her. Im Dorf stelle ich mich etwas abseits der Straße hin während Manfred auf der Straße bleibt. Am Morgen fahre ich dann zu ihm, da es da Sonne hat. Ihm war es hier zu laut, doch ich kann mich nicht beklagen. Er fährt nun weiter nach Marrakesch und ich bleibe noch ein wenig hier stehen, um diesen Blog zu schreiben. Zwischendurch frage ich nach einer Gelegenheit, um meine Kleidung waschen zu lassen und gleich auf der anderen Straßenseite finde ich eine. Die wollen eigentlich 10 Dh pro Stück. Doch es gelingt mir mit ihnen einen Deal zu machen. Denn ich will nur waschen ohne trocknen und bügeln. Da wollte er noch 5 Dh. Ich erkläre jemandem, der Englisch kann, dass wenn ich ihm zwei Stücke gebe, er trotzdem eine ganze Maschine laufen lassen müsse, da wäre es doch für beide besser, dass ich ihm die Maschine zahle mit 40Dh und ich sie dafür füllen darf. Der alte Mann sieht es ein und geht darauf ein. Das nenne ich Win Win. Er kriegt mehr Geld für die gleiche Leistung und ich mehr saubere Wäsche.Und so wird hier gearbeitet. Nämlich zur Zeit gar nicht. Denn meine Wäsche ist schon fertig und sie haben ja was verdient, mit dem sie für locker einen Tag essen kaufen können. „Wir haben die Uhren und sie haben die Zeit“

Apropos Wäsche: Ich will mir im Frühling eine Waschmaschine ins Gasfach einbauen. Es gibt da so eine für Wandmontage mit 3Kg von Daewoo. Und da ich auch noch eine Dieselheizung reinmachen will, brauche ich somit gar kein Gas mehr. Dann kann ich vermutlich meist während der Fahrt waschen, da es dann genügend warmes Wasser hat zum Waschen und Spülen. Dazu aber mehr wenn es soweit ist.


Weiter nach Ouarzazate

Danach fuhr ich weiter und bin dabei bei diesem Haus vorbeigefahren.Wie ein Schloss in einer Traumlandschaft steht es da oben auf dem weißen Berg. Und so noch von einer anderen Perspektive.Die Landschaft hier entlang dem Tal sieht in etwa so aus.Kein Wunder, dass auch Filme in dieser Umgebung gedreht wurden. Am Nachmittag treffe ich in Ouarzazate ein und fahre doch tatsächlich auf einen Camping. Er kostet nur 35DH, was ich vertreten kann dafür dass ich hier nur stehe. Hier stelle ich mich neben einem Paar Österreicher, die auch einen Hund haben, der gerne frei ist. So hat Eyla mal jemand, mit dem sie das machen kann nachdem es sie schon ein Weilchen juckt. Sie stellt sich immer wieder hin und der 11 jährige kastrierte Hund versucht sich kurz bei ihr und mag dann nicht mehr. Doch Eyla bedrängt ihn immer wieder und stellt sich hin. Was für eine Einladung. Da haben wir es schon viel schwieriger. Die zwei Österreicher lade ich noch zu Kaffee und meinem Mandelkuchen ein, den ich vor zwei Tagen gebacken habe.Ich nehme mir hier die Zeit, um das ganze Getriebe der Satschüssel wieder zusammenzubauen und die Endabstellungen richtig einzustellen. Auch der Parabolspiegel (Schüssel) muss wieder gerichtet werden, damit er das Signal richtig auf den LNB leitet. Und es funktioniert sogar alles wieder wie zuvor. Juhui.

Danach habe ich noch ein wenig Gemeinschaft mit den Österreichern und die erzählen mir von ihrem Vorhaben. Sie fahren schon ein Tal vor der Dadesschlucht rein und wollen dann über eine Piste in die Dadesschlucht fahren. So beschließen wir am nächsten Morgen, dass wir uns da treffen, wo die Piste anfängt. Ich packe alles zusammen und ging zum Camping um die 35Dh zu bezahlen. Ich nahm noch zwei schöne Pullover mit die ich mal in Amerika gekauft hatte, aber nie trage und fragte ihn: Er könne wählen was er will, Kleider oder Geld. Er überlegte und nahm dann die Kleider. Und so fuhr ich dann los.


Pistenfahrt zu den Berbern

Unterwegs nahm ich noch diesen Mann mit.Er muss ins nächste Dorf fahren, um Medikamente für seine Frau zu holen. In Kalaat MˋGouna machte ich einen Halt, denn von hier aus geht es links weg ins Tal rein. Ich bummelte durch die Gassen und kaufte mir noch einen Packung Getränke. Fleisch wollte ich eigentlich auch, doch wenn ich sehe, wie die Hühner gehalten werden, verzichte ich darauf. So fuhr ich nach zwei Stunden weiter ins schöne Tal hinein. Bis ich zum Dorf Bou-Thrarar kam. Denn von hier geht es durch das enge Dorf zur Piste. Es ist wirklich sehr eng und kurvig, sodass die Leute sich wundern, was ich hier mache. Ich selber bin mir auch nicht sicher, ob das gut kommt. So beschließe ich mitten im Dorf oben anzuhalten und zu warten bis die anderen hier vorbeifahren. Dann kommt auch schon ein Mann und sagt mir, dass ich hier nicht mehr rauskommen werde wenn ich die Piste weiter fahre. Denn nach 10 Km kommt ein Dorf, dessen Häuser sehr eng sind. Ebenfalls erzählt er, dass meine Freunde mit dem weißen Bus bereits vorbeigefahren sind. Also beschließe ich auch weiter zu fahren. Da ich sie nicht finde, hilft mir Drohnius beim suchen. (Ja, sie hat das Tauchen überlebt. Nur der Akku ist defekt gegangen.) Zweimal lasse ich sie hoch zum Suchen. Einmal fliegt sie 6 km weit. Doch von meinen zwei Leuten ist weit und breit nichts zu sehen. Beim Zurückfliegen verliere ich das Signal von ihr. Aus das noch! Und der Akku ist auch gleich unten. Sie ist gute 3 Km weit entfernt. So fahre ich so schnell wie möglich in ihre Nähe um sie zu suchen. Doch 3 km Piste, da weiß man nie. Als ich in der Gegend ankam, wo ich ihr Siganl verloren habe, mache ich mich zu Fuß auf den Weg um sie zu finden. Ja finden, denn suchen will ich auf keinen Fall zu lange. Und siehe da, ich finde sie 200m oberhalb der Straße schön am Boden. Also packe ich sie ein und es geht weiter.Dieses Bild hat sie noch gemacht. Hier muss ich noch durchfahren. Zwischendurch bleibe ich wiedermal hinten hängen und ich steige schnell aus. Doch ich komme dann trotzdem schnell durch. Hier muss mir Eyla aus dem Auto entwischt sein. Denn beim nächsten Bachbett, wo ich nicht gleich durchkomme merke ich, dass Eyla nicht mehr da ist. Und ich weiß nicht mal ob sie hier raus ist. Nun gesellt sich noch eine junge Berberin zu mir.Ich versuche sie mit Handzeichen zu fragen, ob sie einen anderen Weg hier rüber kennt und ob sie meinen Hund gesehen hat. Sie steigt bei mir ein und ich fahre nach ihrer Anweisung. Doch Eyla hat sie nicht gesehen. Doch sie führt mich etwas weiter oben zu ihrer Familie. Doch ich habe keine Zeit, um Tee zu trinken, denn ich muss ja Eyla wieder finden. So fahre ich zurück runter zur Piste und beschließe, da es schon dunkel wird, hier zu übernachten. Ca. 5 Min. später kommt auch schon Eyla von weit hinten in meine Richtung mit 3 Hunden im Schlepptau. Sie muss sie immer wieder abwehren. Doch schließlich schafft sie es und ich bringe sie gleich in Sicherheit. Da kommt nochmals die junge Frau mit ihrem Vater zu mir und wollen, dass ich zu ihnen komme. Doch mir ist es zu kalt da draußen so lade ich sie bei mir zum Tee ein.Die Mutter war schon mit ihr da, sind aber nicht lange geblieben. Und auch der Vater geht dann gleich wieder mit der Tochter. So, und nun habe ich endlich Feierabend und kann mein Essen machen.
Am nächsten Morgen stehe ich wegen Eyla früh auf, denn die will schon lange raus. Und da muss ich immer ein Auge auf sie haben während ihrer Empfängniszeit. Und so stehe ich nun in einer herrlichen Landschaft.
Dann mache ich mich auf um zu den Berbern zu gehen. Die sind irgendwo weiter oben am Hausen. Na ja Hausen ist in diesem Fall nicht ganz richtig. Sie höhlen. Rechts im Bild wohnen sie und links ihre Tiere. Sie laden mich gleich in ihr „Loch“ ein und ich nehme darin Platz.Sie bereiten gerade das Frühstück zu. Auch Eyla darf rein und die Ziege schaut sie verdutzt an.Dann gibt es Tee mit Brot und Olivenöl.Die ganze Decke ist ziemlich verteert also müssen die schon lange hier leben. Die Höhlen wurden jedenfalls hier reingeschlagen. Danach geht es raus um die Tiere zu füttern.Dann macht sich Eyla aus dem Staub und versucht sich nochmals mit den Hunden da oben anzufreunden. Denn sie will sich ja paaren. Als wir kamen, gab es zwischen ihr und zwei Hunden Streit. Sie wurde angegriffen und musste sich infolgedessen wehren. Da gab sie schnell Vollgas und Ruhe war! Seitdem halten die anderen Abstand zu ihr.Die Ziegen werden auch noch gefüttert.Davon habe ich noch ein Video gemacht.
Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass die mir ihre Tochter verkaufen wollten. Denn sie machten immer wieder so Handzeichen. Und als ich mich dann von ihnen verabschiedete nach gut einer Stunde, lief mir diese hübsche Tochter nach. Oh, die Versuchung ist gerade groß. Doch meine Vernunft siegte zum Glück und so stieg ich ins Wohnmobil ein und fuhr weiter. Sie schaute mir noch zu.Und ich fuhr noch die restlichen 4 Km der Piste entlang.Kurz vor dem Dorf wurde es ziemlich eng. Auch dazu habe ich ein Video gemacht.

Nun bin ich auch gespannt ob ich durch die Häuser fahren kann. Und als ich die engen Stellen überwunden habe, war ich froh die Straße wieder zu sehen.Ab jetzt bin ich in der Dadesschlucht. Mehr dazu im nächsten Blog mit Schluchten Fotos und Video Danke für eure Liks und Daumen bei Youtube.