Unterwegs in der Todraschlucht

Ab jetzt bin ich ja in der Dadesschlucht und die Fahrt geht aufwärts. An einer Stelle an der Straße stoppe ich, in der Hoffnung, ich finde die Österreicher noch. Und nach guten 10 Min. kommen sie schon von der anderen Seite angefahren. Da sie dachten ich sei vor ihnen, sind sie die ganze Piste durchgefahren und haben dann schlussendlich auf einem Camping übernachtet. So kann es halt gehen. Sie fahren wieder runter und ich nach oben.Nicht weit entfernt kommt schon die erste Natur – Attraktion. Von oben abgewaschene sehr große Steine, die sich alle schön formatieren.Also mache ich da gleich mal eine Pause und lasse Drohnius ihre Arbeit verrichten.Ganz vorne unten sieht man mein Wohnmobil.Ich habe ja keine Ahnung, was mich hier erwartet. Aber ich lasse mich lieber überraschen als alles schon vorher in einem Buch oder im Internet zu lesen. So geht meine Fahrt nun weiter. Da ich viel geschrieben hatte und es schon Nachmittag ist, suche ich mir einen schönen Schlafplatz, den ich an einem Flussbett finde. Doch dazu muss ich erst mal diese Brücke passieren.Eyla läuft mal vorsichtshalber voraus um zu schauen ob sie auch hält. Und sie hat gehalten, so stelle ich mich gleich danach an den Rand.Unten am Bach sind Kinder am Fußballspielen, die natürlich auf mich aufmerksam wurden. Und so bin ich wieder mal umzingelt von ihnen. Aber das macht mir momentan nichts aus und zwei von ihnen helfen mir noch meine Tankhalter zu richten. Diesel habe ich auch fast keinen mehr, also kommt noch 14L in den einen leeren Tank hinein, falls der andere auch leer wird, kann ich einfach umschalten. Dann wird die Gegend erkundet. Wie schön in diesem sonst trockenen Land fließendes Wasser zu finden.

Am Samstag Morgen geht meine Fahrt schon früh weiter. Nicht lange dauert die Fahrt und schon bin ich oberhalb der Schlucht und halte deshalb an.Und hier lasse ich einfach die Bilder sprechen, es ist traumhaft.

Und Eyla hat sich wiedermal verdrückt. Gut 10 Min. bin ich sie am suchen und dann kommt sie wieder mit einem Hund im Schlepptau. So können wir nun endlich weiterfahren. Noch ein letztes Foto von der anderen Seite,und weiter geht es hoch. Bis die Schlucht nun ganz eng wird und ich da durch muss.Ach ist das schön.Und ich bin gut durchgekommen. Es hat mehr Platz als man von innen glaubt. Und weiter geht es über eine Brücke.Ich habe wieder einen Stöppler dabei. Nun bin ich so langsam ziemlich weit oben.Die Straße ist mal gut, mal weniger. Immer wieder repariert und es gibt Löcher von Felsstürzen.Immer wieder fasziniert mich diese Landschaft oder Steinschaft. Und diese Strasse führt mitten in der Felswand durch. Was für einen Anblick.Da wird gleich mal angehalten und der Drohnius muss mal raus. Unterdessen sind schon zwei Leute bei mir im Wohnmobil, und die schauen verdutzt, was ich denn nun schon wieder mache. Dann wird gefahren und Drohnius gleichzeitig gesteuert.

Und wenn sie schonmal oben ist, dann darf sie uns auch noch weiter beobachten. Dann ganz oben fahren wir ins Dorf Ait Ounir rein.Hier ist gerade Souk, und das ist auch der Grund warum alle hier her wollen.Kaum parke ich, spricht mich jemand an und fragt mich, ob ich danach durch die Piste fahre und ob er mitkommen darf. Er müsse nur noch sein Moped wohin bringen. Ja klar, ist mir auch recht einen Ortskundigen dabei zu haben. Er hat am Ende der Piste einen Campingplatz. So machen wir uns auf. Ich kaufe Mandarinen und Orangen ein und ebenfalls noch 10 L Diesel bei einem Fasshändler. Nach ca. einer Stunde bin ich zum zweiten Mal beim Wohnmobil, doch mein Begleiter ist nicht da. So beschließe ich abzufahren. Gleich nach dem Dorf hält mich zu ersten Mal die Polizei auf. Ihr könnt euch sicher vorstellen weswegen. Ich lenke ihn mit ein paar Fragen ab, dann zeigt er mir die verkehrte Nummer hinten, ich spiele den Nichtwissenden, kehre sie wieder um und gut ist. Als ich abfahren wollte kommt schon mein Begleiter von vorn mit einem Auto angefahren und steigt gleich bei mir ein. Ich bin erleichtert und dann geht es los.Die Piste ist schlechter als ich dachte, doch wir fahren trotzdem gut 1 km darauf.Bis zu dieser Stelle, wo ich Halt mache um zu schauen wie tief hier der Schnee noch ist bevor ich da reinfahre. Und er ist tief, ja sehr tief. Gut einen halben Meter. Nee, das geht nicht. Also zurück. Doch das geht schwieriger, denn der Boden ist ganz aufgeweicht vom Schmelzwasser und weil es nun auch noch Spuren hat, läuft die ganze Sauce zu meinem Rad hin. Ich muss immer wieder zurück und vorwärts setzen und der hintere Teil will immer den Hang runter rutschen. Deshalb nochmals nach vorn. Mit viel Fahrgeschick schaffe ich es wieder raus aus diesem Sumpf.Dann geht es wieder zurück. Auch oben durch sei es schwierig rät mir der Mann, so lasse ich das mal lieber bleiben, denn ich habe gerade keine Lust 100km auf schlechter Strasse zu fahren und dann irgendwann festzustellen, dass es wegen zuviel Schnee nicht mehr weiter geht. Also fahre ich mal lieber wieder runter. Unterwegs machen wir mal eine Pause und ich lade ihn zum Tee ein. Dabei zeige ich ihm noch das Video, das ich während der Fahrt gemacht habe. Er ist richtig begeistert von allem was er bis jetzt gesehen hat. Dann fahre ich weiter runter und suche mir wieder einen schönen Schlafplatz am liebsten wieder beim Fluss. Und den finde ich auch vor einem Dorf. Ab jetzt muss mein Begleiter woanders weiter fahren, und er lädt mich ein kostenfrei auf seinen Camping zu kommen. So in 1 – 2 Tagen werde ich vermutlich kommen, denn ich will ja sowieso da hoch. So stelle ich mich dahin.Dann machen wir uns auf zu einem Spaziergang und treffen gerade auf diese Frauen, die am waschen sind.Ich frage per Handzeichen ob sie auch meine Jacke waschen wollen. Sie lachen und meinen, ja ich soll sie ihnen geben. Doch ich deute an, dass es mir zu kalt ist um sie auszuziehen. Etwas später frage ich ob sie auch meine Hose waschen können, da die wirklich schmutzig war. Auch das bejahen sie und ich deute an meinen Hosenknopf zu öffnen. Da geht das Gelächter aber richtig los. Humor verstehen sie also auch. Dann ist ja gut, sonst hätten sie mich gesteinigt. Doch neben mir sind ein Haufen Kinder unterdessen angelangt. So laufe ich mal weiter und ein paar von ihnen begleiten mich den ganzen Weg. Und auch bis in die Dämmerung versammeln sich so 20 Stück um mein Wohnmobil. Ich scherze viel mit ihnen und gebe ihnen auch mal Bonbons aber kein Geld, das manche immer wieder verlangen. Am Abend lasse ich dann Eyla wieder raus als die Kinder endlich weg waren. Nicht weit entfernt hat sie eine Spur aufgenommen und läuft gut 15 Min. wie wild in der ganzen Gegend umher. Irgendwann ist sie dann ganz weg. Sie hat ein Leuchthalsband an, doch ich sehe sie trotzdem nicht. Ich will mich eigentlich schlafen legen, doch die Sorge um meine Eyla lässt mich nicht in Ruhe. Zurzeit ist sie ja läufig und deshalb läuft sie viel weiter weg als sonst. Aber ich kann sie ja auch nicht immer einsperren, so bezahle ich eben den Preis mit meiner Angst damit sie es schön hat. Nach einer halben Stunde als die Laternen nun auch dunkel wurden will ich mich zum zweiten Mal ins Dorf begeben. Doch als ich die Türe aufmache, steht sie plötzlich da. Mann, bin ich erleichtert. Ich rede mit ihr ein wenig strenger als sonst, und so schmiegt sie sich an mich ran um zu sagen: „Beruhig dich mal wieder ich bin ja hier und hatte vorher meinen Spaß.“ Ihre Pfoten sind schmutzig und ihre Beine nass. Wo sie wohl war? So, nun kann ich mich endlich schlafen legen.

Am Sonntag morgen stehe ich früh auf und lasse auch Eyla wieder raus. Währenddessen räume ich alles auf und mache mich fahrbereit. Das Wohnmobil fahre ich schonmal auf die Straße und als ich bereit war zu abfahren, kommt Eyla auch schon wieder. Sie konnte so gute 20 Min. wieder ihr wildes Leben genießen. Ich lobe sie, denn ich hatte zuvor gepfiffen, dass sie diesmal gleich kam. Dann geht es weiter wieder mit Autostöppler.Unterwegs steigt der Mann wieder aus und ich fahre etwas abseits um eine Pause einzulegen und das Brot zu essen, das während der Passrunterfahrt mit der Energie davon gebacken wurde. Ebenfalls habe ich alle diese Zeilen geschrieben. Eyla ist wieder irgendwo da draussen und beim Pfeifen kommt sie auch schon wieder von ganz hinten angezottelt. Liebes Mädchen. Als ich hier fertig mit dem Schreiben war, kommt gerade ein Hund an und ich sehe wie sie mit ihm durchbrennt. Da nützt auch mein Rufen nicht mehr. Sie will sich einfach paaren und hält sich fast jedem Rüden hin. Ich habe sowieso das Gefühl, dass es hier nur Rüden hat. Ich lasse ihnen ein wenig ihren Spaß, da ich sehe, dass er wie all die anderen nicht hoch kommt. Dann rufe ich sie nochmals, doch diesmal mit ganz strenger Stimme. Das nützt nun diesmal und sie kommt. Dann lasse ich sie nochmals vor meinem Wohnmobil zusammen kommen. Er schnuppert und sie stellt sich hin.Und dann ab die Post.Doch er kommt nicht hoch und sie geht nicht runter. Was mir mehr als recht ist. Jedoch so schlecht sieht jetzt der ja nicht aus. Also probieren sie es neben einem Hügel. So steigt er ganz auf sie rauf.Ach, ich lach mit tot. Diesmal ist er zu fest seitwärts.Meine Lady ist einfach zu groß. So rufe ich sie rein während der arme Kerl da draußen reinschaut.Nun sollte ich mal tanken, doch ausgerechnet jetzt kostet es fast 10 cent mehr. Also tanke ich erstmal nicht ganz voll. Meine Fahrt endet nun in Ait Taska bei der Totaltankstelle. Preis hier 10.11 Dirham.
Am Wohnmobil höher legen

Und hier spricht mich ein Mechaniker an, der gleich Werbung macht für seine Garage. So frage ich ihn ob er auch Erfahrung hat mit Höherlegen, was er mit ja beantwortet. Er sei sehr bekannt und es kommen viele Wohnmobile zu ihm. Gut, dann fahre ich gleich mal zu ihm.
Kaum komme ich an machen sich gleich drei Leute an meiner Karre zu schaffen und fangen an die Hinterachsfedern auszubauen. Die haben es aber eilig. Nun gut, normalerweise frage ich zuerst nach dem Preis, doch er kann es nicht sagen wegen der Arbeit. Dann lasse ich sie mal arbeiten, habe aber immer wieder ein Auge darauf. Und so nutze ich gleich die Wartezeit um meine Trittstufe zu reparieren, die seit einer Woche nicht mehr richtig geht. Es rattert nur noch. Ich zerlege alles und finde auch die Ursache. Eine Achse hat das Metall ausgefräst und deshalb rutscht das Zahnrad immer durch. Also wird hier gleich mal nach Schweizer Art die Konstruktion verbessert. Ein Lager muss rein, dann tritt dieses Problem nie mehr auf.Doch das Lager reichte nicht aus weil die Zahnräder zu weit entfernt voneinander waren. So muss ich den Motor noch verschieben, danach funktioniert es so gut wie noch nie. Währenddessen haben die anderen die Federn draußen und kommen wieder zurück mit je zwei zusätzlichen Federn. So war es vorher: Und nun danach:Und heute Montag Morgen wurden sie fertig damit und ich gehe auf die Probefahrt. Und er ist nun nicht nur höher sondern auch ruhiger. Geil, endlich habe ich an Höhe zugelegt! Ich repariere wieder mal einen Platten am Bike und die anderen machen sich an die Vorderachse. Jeden Mittag darf ich mit ihnen zusammen essen. Da sind die Marokkaner ganz unkompliziert. Es gibt auch fast nicht zum abwaschen danach.

Eyla wird vermutlich gedeckt

Es passierte gestern Sonntag Abend. Sie lag auf ihrem Platz und ich machte gerade eine Pizza. Ich schaute immer wieder alle 5-10 Min. raus um zu sehen ob sie noch auf dem Platz ist. Und das war sie immer. Doch plötzlich höre ich sie ganz laut schreien und sofort rannte ich raus. Was ich dann sah war ein gleich großer schwarzer Hund und Eyla die Arsch an Arsch waren und nicht mehr auseinander kamen. Beide rannten miteinander herum. Ich konnte gar nichts machen. Zum Glück ging das nur ca. 30 sec. ehe sie voneinander kamen. So schnell kann es gehen. Leider war der Hund sehr scheu und ich konnte kein Fotos von ihm machen.
Einerseits wollte ich schon lange Junge von ihr, anderseits hatte ich nie den Mut dazu. Nun werden wir sehen ob es eingeschlagen hat. Sie jedenfalls war danach wie verwechselt und freute sich extrem. Sie wollte es schon lange und hat es richtig gesucht.

Nun gilt es mal abzuwarten und wenn ja, alles vorzubereiten. Dann geht es auch schneller wieder in meine Umgebung.

Ich habe in der Leben im Wohnmobil Gruppe mal um Rat gefragt, und ihr könnt euch nicht vorstellen, was ich da alles an Vorwürfen zu lesen bekommen hatte. Manche Meinungen waren so extrem. z.B.: Wie kann man nur neue Hunde auf die Welt stellen wo es doch soviele in Tierheimen hat? Oder: Das ist unverantwortlich, oder ich sei dumm! usw. Na ja, damit kann ich leben. Was kann Eyla dafür, das die Tierheime voll sind? Darf nun niemand mehr Hundebabys haben und müssen alle nun die Tierheime retten? Die Welt ist schlimm ich weiß, aber sollen wir deswegen auch selber keine Kinder mehr zeugen. Martin Luther hat mal gesagt: Und wenn morgen die Welt untergeht, so würde ich heute noch einen Baum pflanzen. Nun gut, lassen wir das und ich stelle mich mit Eyla der Herausforderung.Um zahlen zu können bin ich ins Dorf gefahren mit Eyla. Und wir wurden nur so von Hunden verfolgt. Doch ich und Eyla konnten sie alle abwehren. Bezahlt habe ich nun für die Höherlegung 700€. Und es war es mir wert, denn das Wohnmobil schaukelt viel weniger. Er war einfach zu schwach gefedert zuvor. Danach bin ich gleich zur technischen Kontrolle gefahren. Ich habe den Mann zuvor gefragt und er hat mein ganzes Wohnmobil so kontrolliert wie ein Einheimisches. Doch ehrlich gesagt, sind die ziemlich legere. Nur Bremsprüfstand mehrmals, Licht und ich habe noch unten geguckt ob irgendwas Spiel hat. War soweit alles i.O. Gekostet hat es nichts. Danke. Fahrt zur Toudghaschlucht

Und nun sind wir in die Schlucht hineingefahren. Gleich am Anfang wird es schon eng und viel Tourismus ist zu sehen. So bin ich in die Mitte gefahren, habe das Dachfenster aufgemacht und Drohnius durfte durch die Lüfte schweben. Dann ist sie rausgeflogen und ich bin dann rausgefahren und wieder gelandet, damit ich nicht erwischt werde. Dafür gibt es nun Bilder zu sehen von ihr.
Damach ging die Fahrt im Tal weiter auf der Piste zum „Camping 31°44′08.4″N 05°33′00.28″W von dem Mann, den ich getroffen habe. Ich traf ihn bereits anfangs der Piste da er seinen Töff am reparieren war. Ich half ihm schnell beim Zusammenbau und dann sind wir zu ihm gefahren, gute 7 Km auf der Piste. Unterwegs traf ich noch zwei Deutsche, die gerade auch versucht haben die Piste zu durchqueren und mussten auch wieder umkehren. Wir plauderten noch eine Weile, dann fuhr jeder seines Weges. Etwas später habe ich dem Berber geholfen schnell seinen Zylinderkopf vom Renault 4 zu demontieren. Das war meine Arbeit vor gut 30 Jahren an solchen Autos. Nach 30 min. war er schon runter. Aber der Motor ist durch. Die Kolben sind verschlissen und der Block hat Risse weil er eingefroren war.
Eyla genoss es auch im Schnee.Durch meine Arbeit habe ich mir eine Tajine verdient, die mir am Abend ins Wohnmobil geliefert wurde. Endlich mal nicht kochen. Die Nacht habe ich wiedermal schlecht geschlafen und bin deshalb auch schon früh auf und gleich wieder zurück gefahren.Also wenn ihr da mal reinfahren wollt, dann geht am morgen Früh. Dann seit ihr alleine wie man sieht.Überhaupt hat mir persönlich die Todraschlucht besser gefallen. Sie ist etwas schwerer zu erreichen und deshalb hat es auch viel weniger Touristen. Hier hatte ich meine erste Pause gemacht um zu Frühstücken. Nun geht es ins Erg Chebbi zu den großen Sanddünnen und dann zurück auf die Fähre. So das war’s wieder von mir. Bis Bald.

P.S. Stecke oben auf einer Düne fest.