Also ich kann auch sagen ich steckte ganz schön da in diesem Acker fest. Und hier ein paar Tage zu verweilen bis der Boden wieder trocken ist, hatte ich einfach keine Lust. Morgens um 9 Uhr wollte ich eigentlich losfahren.

Der Acker war nun so Nass und damit rutschig. Zudem war er nicht gerade, weswegen ich immer wieder hinten Seitlich abrutschte. Dann musste ich wieder versuchen nach vorne zu kommen und wieder nach hinten damit ich den Arsch vom Wohnmobil wieder hoch kriege. Doch er rutschte immer wieder ab. Also blieb mir nichts anderes übrig als noch weiter ins Verderben zu fahren. Noch eine Stelle die schwierig sein wird zu passieren.

Anfänglichst stand ich schön da, doch nun in absoluter Schräglage. Also nach einer Stunde der vergeblichen Versuche, fuhr ich einfach nochmals 30Meter nach vorne um an der einzig möglichen Stelle zu wenden. Den Rückwärts ist es nun unmöglich rauszukommen. Zusätzlich muss die Luft auch raus. Dabei stellte ich fest, dass ein Rad hinten sowieso nur noch 0.7 Bar Druck hatte. Die anderen lies ich auf 1.5 Bar runter. Dann gelang es mir die Kiste um 90 Grad zu drehen.

Ihr seht wie schwierig mein Unterfangen war. Ich hatte nur einem Meter vorn oder hinten Platz zu wenden. Dann noch ein Sicherheitsabstand von 50cm bei der Böschung, damit die Erde die ich vorher begutachtet habe, nicht zusammen bricht. Vorne durfte ich auch nicht zu weit in den Acker damit er nicht absackt. Und so schaffte ich es endlich nach 2 Stunde mein Wohnmobil zu drehen.

Man war ich froh, jetzt bin ich Wort wörtlich in einer viel besseren Position. Jetzt muss ich da nur noch rauskommen. Doch erstmal wird gefrühstückt und die Sonne scheint auch endlich und darf etwas den Boden trocknen.

Dann schaute ich mir nochmals alles an und wusste nun wie ich fahren musste damit ich möglichst mit einem Zug da durchkomme, ohne dass ich wieder hinten Seitlich abrutsche. Mein Plan ging auf, und ich hatte es geschafft, die zwei schwierigen Stellen zu durchfahren.

Endlich war ich wieder Frei. Die Wölfe sind immer noch da draussen und kommen immer wieder. Langweilig wird es denen hier nicht.

Jetzt noch hoch auf die Strasse und die Reifen wieder füllen. Dabei stellte ich fest das mein problem Rad keine Luft reinlies. Sie ging gleich wieder raus. Ich dachte der Ventilschlauch sei defekt und nahm die Radkappe ab. Doch es war der Pneu der von der Felge sprang. Na super, es geht also weiter. Nun gut, ich gab dem anderem Reifen etwas mehr Luft und fuhr dann so los auf die Autobahn aber nur bis 65 Km/h. Mein Plan war, ja ich hatte wie immer einen Plan, dass ich vielleicht Glück habe, und der Reifen durch die schnelle Drehung von alleine wieder auf die Felge geht und es dann möglich wäre die Luft wieder reinzulassen, ohne dass sie gleich wieder raus geht.

So hielt ich nach einer Weile an und probierte nochmals zu Pumpen. Und man staune, mein Plan ging auf. Na Gott sei dank. Und so pumpte ich auch noch dieses Rad und konnte wieder normal fahren. Wobei ich zurzeit nur noch 75Km/h fahre, wegen den schlechten Strassen.

Nun ging die Fahrt unten am Stiefel der Küste entlang auf die andere Seite von Italien.

Zwischen durch mal ne Pause wo ich gleich meine schmutzigen Wäsche waschen konnte mit dem warmen Wasser das mir der Motor zur Verfügung stellt. Auch die Hunde machten alles Schmutzig und so wusch ich auch ihre Decken und reinigte das ganze Wohnmobil gleich von dem Dreck den wir alle gemacht haben. Ich aus der Not und sie aus Spass. Einfach Geil so eine Waschmaschine. Gegen Abend fuhr ich dann wiedermal auf einen Stellplatz in Gioia del Colle.

Meine heutige Strecke.

Es kamen dann auch noch ein älteres Pärchen und gesellten sich neben mich. Wir plauderten kurz und dann ging jeder in sein Hotelzimmer. Den draussen war es nun Kalt.

Am nächsten morgen nachdem ich noch eine Runde laufen war, fuhren wir weiter Nordwärts ohne festes Ziel. Da die SS Strasse fast so gut ist wie die Maut Autobahn, fuhr ich alles auf der. Ab und zu ist sie in einem schlechten Zustand aber doch meist gut. Immer wieder mal eine Pause eingelegt. Und so kamen wir etwas vorwärts. Bis so um 15Uhr da mochte ich nicht mehr weiter fahren. Ich schaute auf die Karte um eine Stelle zu finden die ans Meer führt. Hier die Strecke. Da ich es erst am nächsten morgen abspeicherte, stimmen die Zeiten nicht.

So nach 10 Km war da eine Abfahrt und ich fuhr zum Meer. Dann am Meer etwas entlang bis es nicht mehr weiter ging, ausser links auf die Dünen hoch. Na gut, dann ab da hoch und schon stand ich oben bis ich nicht mehr weiter konnte. Denn ich steckte hinten wiedermal fest.

Dann schaute ich mich etwas um und sah auf der anderen Seite des Hügels drei weitere Camper. Da war mir klar, dass dieser Platz wohl in einer App drin steht. Ich ging zum jungen Holländer uns sprach etwas English mit im. Dann zu einem jungen Pärchen aus Manchester England. Mit denen unterhielt ich mich etwas länger. Sie wollen später bis nach Australien fahren auf dem Landweg. Sie waren gerade ihre Wäsche am waschen mit Washnutz. So machen das die Jungen heute immer mehr.

Dann sah ich zurück zum Wohnmobil,

Und überlegte ob ich da oben alleine bleiben will, oder ob ich etwas Gesellschaft brauchen könne. Ich entschloss mich für Gesellschaft ging zum Vario zurück, lies hinten die Luft ab, und versuchte durch hin und her wippen Rückwärts frei zu kommen um mit etwas Anlauf dann hier die Düne vorwärts runter zu fahren. Mein Plan ging auf und ich fuhr nun die Düne runter zu den anderen. Die anderen schauten mir zu, und staunten nicht schlecht als da so ein Schiff von oben zu ihnen stösst.

Nun waren wir eine internationale Truppe, bestehen aus Deutschen, Holländer, Engländer und ich der Schweizer.

Der Holländer hatte eine Bull Doge und ich fragte ihn bevor meine Hunde damit Kontakt hatten, ob er ok sei. Er meinte, es sei ein ganz lieber Hund. Und so war es auch anfänglich. Nur als er dann Eyla am streicheln war, dass sie sehr genoss, kam er und griff Eyla an. Sie setzte sich zur wehr und war ganz schnell oberhalb von ihm bei dem Kampf. Auch Enjy kam dazu und half ihrer Mutter, indem sie dem Bull Doge in die Seite zwickte. Der Besitzer grief sofort ein und hilt seine Doge am Halter zurück. Ich schaute so 2 sec. Zu, und rief dann Eyla zurück, die sofort von ihm Ablass und zu mir kam. Doch die Doge wollte immer wieder angreifen, weswegen der Holländer sie nun ins Auto brauchte.

Er war wohl Eifersüchtig, und dann wird er zum Monster. Aber sowas beunruhigt mich nicht. Bis jetzt konnte Eyla das immer gut regeln ohne das dabei Blut floss oder wenn dann nur eine Schürfung.

Wir sassen noch etwas zusammen und als es Dunkel war, zog ich mich zurück.

Am nächsten Morgen war es um 6 Uhr schon Hell und ich bereits wach. Also nix wie raus in die schöne Natur.

Wenn man bedenkt, dass ich diese Fotos nur mit dem Handy mache, wurden sie nicht mal so schlecht.

Nach einem längerem Spaziergang am Strand und etwas durch den Pinienwald, fuhren wir weiter Richtung Norden. Zuerst etwas die SS Strasse, dann aber ging ich auf die Autobahn. Denn der Navi zeigte mir sehr lange Zeiten an auf der normalen Strasse. Unterwegs legte ich zwei Pausen ein und bei einer legte ich mich etwas aufs Ohr. Ich schlief ein, träumte von einer Horror fahrt mit dem Wohnmobil und wachte dann wieder auf und war erleichtert, dass es nur ein Alptraum war.

Alptraum? Woher kommt den dieses Wort her? Hat ja nichts mit einer Alp zu tun.

Heute kam ich ganz schön weit, bis vor Bologna.

Ich suchte mir schnell in einer App einen Platz mit Natur und fand einen Stellplatz. Ich stellte mein Wohnmobil ab und ging gleich mal mit den Hunden laufen. Hier merkt man auch, dass ich nun in Norditalien bin. Denn viele sind im Park unterwegs und wenn sie einen Hund haben, ist er an der Leine. Auch kaum Abfall liegt herum. Dafür sind hier sehr viele Menschen unterwegs. Nach der Runde, fand ich nun einen für uns besseren Platz an einem Schrebergarten, der direkt am Fluss liegt. So stelle ich mich unterhalb hin und kann so die Wölfe draussen lassen ohne dass sich jemand stört, den hier ist keiner ausser einer, und der bin ich.

Am Morgen bin ich schon um 5.30 Uhr wach und auch um 24 Uhr wurde ich schonmal wach und konnte nicht mehr gut einschlafen. Ich stand auf und lies die Wölfe raus danach verzog ich mich wieder in mein Bettchen. Doch um 6.30 Uhr stand ich dann auch auf und schaute nach meinen Zweien. Ich pfiff nach ihnen und plötzlich kommt Enjy auf der anderen Seite des Flusses etwas angerannt und als sie mich sah, ging sie wieder zurück zur Mutter, die wohl wieder irgendwo am buddeln ist. Den wenn Eyla nicht beim Wohnmobil ist, ist sie die Erde am umgraben. Und Enjy ist dann immer bei ihr und beschäftigt sich wohl etwas selber.

Sie sind nun irgendwo da drüben die Erde am erkunden.

Seit langem sehe ich wiedermal Nebel, der sich aber schnell verzieht.

Nach 3 Stunden rufe ich die zwei. Eyla war schon da und Enjy hatte gerade einen Hasen gefunden, den sie nun aus dem Wasser zog und in die Wiese legte. Er war wohl schon ersoffen. Im Photo sieht man Enjy kaum. sie ist in der Mitte auf der anderen Seite des Ufers.

Dann fuhren wir drei weiter. Nach 120Km machten ich eine Pause zum essen. Ich fahre ja immer noch mit Tunesischem Diesel. Und da ich langsam fahre, ist der Verbrauch nun auch auf 14L gesunken.

Gegen 15Uhr, komme ich an neuen Platz an, der 3 Km vor der Grenze zur Schweiz ist. Hier bleibe ich nun ein paar Tage um die Kaltfront nicht kennen lernen zu müssen. Hier ist es zwar dann auch kälter, aber dafür viel Sonne.

Hier noch meine Route:

Hier blieb ich ganze 3 Nächte

Der Platz liegt gut gelegen an einem alten Bahnhof und Geleisen. Jedoch fährt hier kein Zug mehr.

Etwa 200 Meter weiter weg, ist die Haupstrasse. Und so kam es das meine Enjy plötzlich verschwunden war. Ich war gerade dabei die Steuererklärung auszufüllen während sie draussen auf der Wiese am spielen war. Ich pfiff nach ihr, doch sie kam nicht, was sie sonst immer tut. So bin ich mit dem Rad sie suchen gegangen, doch sie war einfach nicht zu finden. Da wusste ich, jemand muss sie mitgenommen haben in einem Moment wo ich nicht gerade nach ihr schaute. So um 11 Uhr war sie nun weg. Klar machte ich mir Sorgen, und jeder der kam, informierte ich mit meinem gebrochenem Italienisch. Auch der Mann, der zum Bahnhofhäuschen kam, informierte ich. Doch keiner wusste was. Nun kam auch eine Frau die in der Commune die Finanzministerin war, und auch der erzählte ich es. Sie meinte das sie nun alle Informiere, und ich solle mir keine Sorgen machen, ich werde den Hund wieder erhalten. Sie fuhr nun in die Commune um die Videos anzuschauen. Dann am Bahnhof sind immer noch Kammeras. Mir blieb nichts anderes übrig als zu warten. Nun war es schon ca. 18 Uhr und ein man kam mit seinem Fiat zu mir. Ich dachte schon er bringt mir nun meine Enjy. Doch er meinte sie sei beim Veterinär. So nahm ich mein Bike, und fuhr dem Mann hinterher für gute 4 Km so schnell ich konnte. Als wir da eintrafen, war sie aber nicht da, doch sie hatten die Adresse wo sie war und auch ein Bild von ihr auf dem Handy. Na Gott sei Dank. Der Mann rief nun an, doch die waren am Arbeiten. So sagte er mir, sobald sie fertig mit der Arbeit sind, werden sie mir die Enjy wieder bringen. Also fuhr ich wieder zurück und wartete weiter.

Und dann endlich um ca. 21 Uhr kam die Familie mit meiner Enjy an.

Rechts der Mann der mir half und Links die Familie.

Sie dachten der Hund sei entlaufen und hatten ihn deshalb mitgenommen. Und eben auch das Veterinär informiert. Und da ich das halbe Dorf in Aufruhr gebracht habe, hat sich das überall rumgesprochen bis einer wusste wo sie war. Und so hatte ich meine geliebte Enjy wieder. Hier oben ist man sich einfach nicht gewohnt, dass Hunde so Frei leben können. Im Süden war das völlig anders. Das ist der Preis den ich manchmal bezahlen muss, damit meine Wölfe ein leben in Freiheit führen können. Ich denke zuerst an sie und nicht an meine Ängste.

Dann am Mittwoch fuhr ich weiter in die Schweiz und durfte zum ersten mal Schnee sehen diesen Winter. Mein Weg führte über den San Bernhardino der auf ca. 2000 Meter liegt. Und es muss diesen Winter sehr viel Schnee gegeben haben, was immer noch deutlich zu sehen ist.

Hier oben machte ich kurz eine Pause und fuhr dann weiter in meine alte Heimat.

Noch ein Abstecher nach Österreich zum Tanken und Einkaufen in Feldkirch. Ich fahre ja immer noch mit tunesischem Diesel. Hier tankte ich diesmal für 1.185. Dann fuhr ich nach Herisau in meine alte Werkstatt um was zu schweissen. Dabei ist mir ein Schweisstropfen direkt auf eine Druckluftbremsleitung gefallen. Dann zischte es und die Luft ging raus. Ich wusste in diesem Moment was das bedeutet, nämlich, dass die Handbremse sich nicht mehr lösen lässt ohne diese Druckluft. So musste ich die Federspeicher hinten entlasten indem ich unter das Wohnmobil kroch und mit zwei Schlüssel das Gestänge lösen musste, was ich so auch noch nie gemacht habe. Doch nun konnte ich wenigsten wieder fahren zu meinem Übernachtungsplatz. Der liegt ein km weiter schön im Grünen.

Als ich ankam zischte es natürlich wieder aus der Leitung. So musste ich mich erstmal schlau machen, wie ich das reparieren kann.

Am nächsten Tag hollte ich mir bei Scania eine Steckkupplung für Fr. 9.-

Damit steckt man einfach beider Seiten des Schlauches rein und schon ist es wieder Dicht.

Doch die Bremsen lösten sich immer noch nicht. So ne scheisse. Es lag nun daran, das der Kolben nicht mehr ganz zurück ging, da ich vermutlich etwas zuviel das Gestänge entlasstet habe. Also musste ich die Räder abmontieren und den Bremskolben zurück drehen. Danach ging alles wieder wie vorher. Ein haufen Zeit hatte mich das gekosten und ein wenig Geld. Aber Zeit habe ich ja zu genüge.

Ich werde nun ein paar Tage hier bleiben und sehe auch 3 der vier Kinder in dieser Zeit. Und ich kann das Wohnmobil wieder auf Vordermann bringen. Ich musste die rechte Türe auf garnieren und den Fensterheber reparieren, Scharnier schmieren, und Schloss leichter einstellen. Wieder 2 Stunden Arbeit.

Ich warte nun noch auf meine neuen 1400Ah Lifeypo4 Batterien und dann fahre ich nach Hüfingen.

Zu Verkaufen habe ich die 400Ah Lifeypo4 Batterie mit BMS (3200€) und den Victron Multiplus 3000W 12V. (800€)

Falls jemand Interesse hat einfach melden.

Dann werde ich wieder in der Umgebung von Hüfingen mich aufhalten und am 8.4.19 muss ich zum MFK (Tüf) nach Schaffhausen fahren.

So das war es weder von mir.