In der Sahara den ganzen Tag am rumkurven

So nun bin ich wieder in der Sahara, diesmal im Erb Chebi bei Merzouga. Da es aber keine Tankstelle hier hat, muss ich nochmals gute 6 Km auf einem anderen Weg zurückfahren mit dem letzten Tropfen Diesel, den ich noch habe. Aber es hat gereicht und so tanke ich einen Tank voll. Dann fahre ich bei Merzouga in die Dünen rein. An einer Stelle fahre ich gleich mal in den Sand um auszuprobieren wie es so geht. Doch ich bleibe gleich mal stecken. Und wie immer in Touristenregionen hat man gleich ein paar Zuschauer dabei. Nun kann ich gleich mal ausprobieren wie das mit diesen Rundhölzern so geht.
Das steckt man einfach zwischen die Zwillingsreifen und da wird es eingeklemmt beim Drehen der Räder. Das Holz schiebt sich dann in den Sand und stößt das Wohnmobil nach vorn. Da ich aber die Luft noch nicht abgelassen hatte, rutschten die Hölzer durch. Also musste ich Luft ablassen auf 1.5 Bar und kam dann frei. Nun suchte ich mir gleich mal einen Platz oben auf einer Düne. Natürlich war mir klar, dass ich wieder stecken bleibe. Also mit guter Geschwindigkeit und Anlauf rauf auf die Düne bis es nicht mehr weiter ging.Und so hatte ich gleich wieder ein wenig Arbeit um wieder etwas zurück zu kommen damit ich einigermaßen eine gerade Stelle habe. Eyla genießt es natürlich wieder einmal während ich mich abrackern muss.
Nach getaner Arbeit stehe ich nun endlich schön auf der Düne.

Nun kann ich hier so richtig den Abend genießen und am nächsten Morgen lasse ich Drohnius frei.

Ist es nicht ein Traum wie aus 1000 und einer Nacht? Am nächsten Morgen geht es wieder mit etwas Arbeit rückwärts runter von der Düne. Und nun will ich gleich mal das ganze Dünengebiet umfahren. Es gibt da jede Menge Pisten und manche davon richtig mit Sand. Aber wenigstens geht es kaum hoch. Drohnius darf mich gleich mal filmen dabei. Und ich hatte sogar Glück, dass der Militärjeep, der auf dem Bild zu sehen ist, Drohnius nicht sah.

Aber das im Video war erst der Anfang einer mehrstündigen Tour. Denn nun ging es so richtig los mit Sandfahren. Manchmal hoffte ich einfach, dass ich auf keinen Fall hier zum Stehen komme, denn dann wird es sehr schwierig wieder raus zu kommen. Aber es ging soweit gut. Nur an einer Stelle schoben meine Vorderräder den Sand vor sich her und gruben sich immer tiefer rein, bis ich dann auch hinten fest saß.Aber das gehört mit so einem Fahrzeug einfach dazu. Da sind mir meine Hubstützen einfach sehr hilfreich. Hochheben, lange Bretter oder Sandbleche drunter und wieder runter. Dann fährt man los. Manchmal kommt man so in Schwung und manchmal muss man alles wiederholen bis man wieder eine bessere Stelle gefunden hat, wo man auch ohne Hilfsmittel anfahren kann. Dann kann die Fahrt weitergehen.Dann fahre ich wieder auf etwas festerem Boden entlang. Und komme zu Nomaden, die ihre Kamele den Tourenguides vermieten.Hier mache ich eine Pause und darf auch mal auf so einem Kamel sitzen.Eyla kennt ja unterdessen diese großen Gestalten auch und traut sich auch etwas näher ran.Danach gibt es Tee zu trinken.Dann fahre ich nochmals so richtig ins Dünengebiet rein. Ich habe noch nicht genug! Den Reifendruck habe ich vorn nur noch bei einem Bar und hinten bei 1.5 Bar. Das macht den Reifen breiter und somit kann er weniger tief in den Sand gleiten. Und wenn man mal da drin ist muss man schauen wie man wieder rauskommt. Denn viele Wege wurden aufgehäuft mit Sand oder man hat ihn eingezäunt. Manchmal laufe ich zuerst zu Fuß, ob ich hier weiterkomme. Wenn nicht, wird ein anderer Weg gesucht oder ich bleibe wieder mal stecken und kann mit den Rundhölzern mich relativ leicht wieder befreien.Gegen Abend geht es dann wieder auf festeren Boden.Dann an einer schönen Stelle mal wieder eine Pause und richtig durchschnaufen, dass alles gut ging bis jetzt.Und zum Abschluss fahre ich noch ein paar der besser befestigten Hügel ab.Nach dieser Fahrt sieht es bei mir drinnen so aus. Alles ist hinten rumgeflogen und ich muss zuerst wieder aufräumen. Das war das letzte Bild dieses wunderbaren geilen Tages. Oh Mann, war das cool. Und schon bin ich hier wieder weg gefahren und suche eine Stelle zum Übernachten und diese fand ich bei einem Steinbruch abseits der Straße.

Weiter unterwegs im Atlasgebirge, Ifrane und Nationalpark

Am nächsten Tag ging es weiter über das Atlasgebirge.Hier gab es eine Stelle, wo es Minus 8 Grad anzeigte, nicht weit von da wo ich auf dem Hinweg übernachtet habe. Und Schnee liegt nun auch jede Menge hier. Und endlich gibt es wieder mal Bäume zu sehen. Eine der letzten großen Zedern, die hier noch stehen. Doch die meisten sind nicht älter als 20 Jahre.Etwas weiter mache ich wieder an der gleichen Stelle Halt wie bei der Hinfahrt. Hier hat es nun auch SchneeSogar viele Einheimische sind hier und fahren mit den zu mietenden Schlitten einen Hang runter.Nochmals zu den Affen mit Eyla. Sie nimmt sie nur zur Kenntnis und die Affen kommen so wieder von ihren Bäumen runter.Etwas später sehe ich sogar Störche, die hier oben nisten. Dann geht es wieder ins Unterland runter und so langsam wird es grüner. Dann komme ich in Ifrane an und hier wird ein wenig Fasnacht oder sowas gefeiert. Ifrane ist eine Stadt wie sie bei uns sein könnte. Die Häuser sehen gleich aus wie unsere. Hier kommen die gut betuchten Marokkaner her und machen ihren Urlaub oder haben sich ganz niedergelassen. Noch einen Spaziergang um den Weiler mit Eyla.Von hier fahre ich zum nahegelegenen Nationalpark. Doch viel zu sehen gibt es hier nicht, weil er nicht erschlossen ist für Menschen.Ab jetzt wird die Gegend so richtig grüner und grüner.So wird hier das Stroh oder Heu getrocknet, nämlich auf Steinen und das Ganze wird zugedeckt. Es funktioniert sicher. Jetzt weiß ich auch endlich woher die ganzen Früchte in Marokko herkommen.Die ganze nördliche Gegend ist gut fruchtbar und hat viel Ähnlichkeiten von der Landschaft her wie bei uns. An einem Fluss gibt es wieder mal eine Pause. Als ich da runterfuhr in gutem Tempo kam plötzlich ein Mann mit einer orangen Weste an, von der Seite daher gerannt und winkte wie wild mit den Armen. Ich dachte, sicher wieder einmal so ein Geldeintreiber. Doch als ich dann in die Nähe des Flusses kam sah ich von Weitem wie ein Haufen Frauen da waren und sich wuschen oder ihre Kleider. Zum Glück blieb gerade eine davon da stehen und war etwas mollig und oben ohne, sodass ich sie schon von weitem sehen konnte. Sogleich bog ich ab und suchte mir eine etwas abgelegene Stelle. Somit war die Situation ohne Aufregung nochmals erledigt. Unterwegs noch durch ein Dorfund an typischen Marktständen an den Straßen vorbei.Nee, der ist nicht zu schwer, nur etwas klein wirkend unter seiner Ladung.

In Fes, einer historischen Großstadt

Heute Sonntag Morgen bin ich früh auf um mit dem Bike Fes zu besichtigen. Doch zuvor noch mit Eyla eine Runde gelaufen. Mittendrin ein Platz, wo eigentlich gebaut werden sollte. Ich dachte mir, das ist der ideale Platz für Hunde. Doch als wir liefen sahen wir keinen einzigen. Doch plötzlich ging hinter uns ein lautes Gebell los.Gleich 8 große Hunde machten sich bemerkbar. Doch Eyla lässt sich wieder einmal nicht einschüchtern und steht ihre Frau. Sie sucht den Kontakt und schafft es alle zu besänftigen.Sie ging einfach ganz langsam auf alle zu und die ersten trauten sich dann auch zu ihr. Gleichzeitig wird die weiße Fahne also der Schwanz gewedelt. Es ist immer wieder erstaunlich wie sie mit allen Hunden klar kommt. Irgendwann ist gut und wir können weiter gehen. Vorbei an einem Friedhof, dessen Tote hier wohl in Vergessenheit gerieten.
So und nun wird in die Stadt geradelt auf der Suche nach der Medina – der Altstadt. Nach einer halben Stunde bin ich dort und kann die ersten Bilder machen.
Und nun noch eine Galerie all der Bilder.

Dann hat mir jemand noch einen Tipp gegeben, um zur Gerberei zu gelangen. Dazu musste ich durch dunkle Gänge laufen. Das Bike hatte ich immer bei mir.
Von hier aus muss man durch ein Haus laufen. Eine Kooperative der Ledermacher. Und danach kann man direkt auf die Produktionsstätte schauen.
Als Endprodukt gibt es dann z.B. für unsere Frauen diese Produkte:
Die Gassen hier sind so eng und voller Händler, dass man schnell mal den Überblick verliert. Es kommt mir vor wie ein Labyrinth. Doch irgendwann schaffe ich es noch wegzukommen. Zum Glück bin ich früh unterwegs. Wenn das jetzt auch noch voller Menschen wäre, ist ein durchkommen mit Fahrrad eher schwierig. Danach fahre ich zurück zu Eyla und meinem Wohnmobil, das ja in einem reichen Viertel abgestellt wurde

Letzter Tag in Marokko
In Jorf el Melha 34°29′19.31″N 05°30′32.95″W machte ich eine Pause indem ich einfach mal einem Truck folgte und der hat mich dann ins Marktviertel geleitet. Da habe ich mir für 5€ Klettverschlüsse annähen lassen an den Sitzplostern, die ich oftmals wegnehmen muss. Ebenfalls nochmal zwei Schubladen aus Massivholz statt den vorhandenen Plastikschubladen zu nur je 5€. Plötzlich hält neben mir auf der anderen Straßenseite ein alter Kastenwagen mit Frontscheibengitterschutz und drei zivilen Personen drin. Und so verlangte einer meine Ausweise, da sie meinten sie seien die Polizei. Ich ging in mein Wohnmobil und erledigte noch andere Dinge und kam dann wieder raus. Dann sagte ich, dass ich ihm die Ausweise nicht gebe, da sie in Zivil bekleidet sind und sich auch nicht ausweisen konnten. Kann ja sein, dass die meine Karre klauen wollen. So beauftragten sie nun einen richtigen Polizisten der 10 Min. später kam, und den dreien attestierte, dass es sich um wirkliche Polizisten handelte. Dann durften sie meine Ausweise haben und alles war ok. Tja so schnell lässt sich der René nicht einschüchtern.

Etwas später bin ich mit Eyla durchs Dorf gelaufen und Kinder verfolgten mich wieder einmal. Plötzlich kam ein Stein geflogen. Da habe ich mich umgedreht und bin zu den Kindern, die auf der belebten Straße waren, und habe laut und hörbar ihnen klar gemacht, dass der nächste. der einen Stein schießt eins an die Backen kriegt. Und dass sie selber Schuld seien wenn der Hund sie beißen würden. (Würde Eyla natürlich nie machen.) Ebenfalls, dass ich hier ein Besucher ihres Dorfes sei und dass sie uns mit Respekt begegnen sollen. Danach war Ruhe, da auch die Erwachsenen alles mitbekamen. Im Dorf selber war gerade eine Veranstaltung mitten auf der Straße.Zuerst wie im Bild nur die Frauen und danach das gleiche nochmals mit Männern. Ich lief ganz rechts mit Eyla schön durch.

In Fes konnte ich mir noch einen gebrauchten Inoxkessel für 8€ kaufen und dazu brauchte ich noch eine Heizpatrone für 18€ mit Thermoschalter. Auch das fand ich durch viel fragen in der Apotheke, wie sie es nannten. Damit kann ich, falls ich mal am Netz hänge, auch elektrisch heizen und habe zusätzlich noch einen kleinen Wärmespeicher.Danach fuhr ich weiter durch diese schöne Gegend. Es ist alles grün und erinnert mich ans Appenzellerland, wo auch alles so hüglig ist. Hier fahre ich weg von der Straße einfach mal eine Piste steil hoch und stelle mich auf die Seite an einen schönen Platz.Hier mache ich mir dann das Abendessen und als ich so um neun Uhr mit dem Dessert dran war, fuhr plötzlich ein ziviles Auto neben mich und drei Uniformierte stiegen aus. Na super, ich bin mich es ja gewöhnt am Meer vertrieben zu werden, nun auch noch hier? Doch es ging nur um eine Kontrolle und die machten sie ganz schön aufwendig. Alle Ausweise und Angabe zu der Wohnadresse. Dann fragte er mich, wo ich alles gewesen sei. Da ich nicht alles auswendig konnte, holte ich schließlich meinen Ipad und zeigte mit voller Begeisterung, was ich in den 11 Wochen alles gemacht habe. Irgendwann war es für ihn dann wohl glaubwürdig und damit war die Fragerei beendet. Nun fragte ich aber ob es hier um Drogen geht, da ich davon gehört habe. Er bejahte und wollte einfach sicher stellen, dass ich nicht hier bin um mir sowas zu kaufen. Und ich freute mich, dass ich hier bleiben konnte, somit war der Abend wieder gerettet. Am nächsten Morgen ging es wieder früh los. Mein erstes Ziel war Chefchaouen, ein Bergdorf, das sowieso auf dem Weg lag. Kaum ist man hochgefahren hat man einen super Ausblick auf das Dorf.Hier habe ich gleich gefrühstückt und fuhr danach weiter. Plötzlich sehe ich einen starken Rauch aufsteigen, wie es manchmal bei uns zu sehen ist wenn ein Haus brennt.Doch es war kein Haus sondern irgendwelche ölhaltigen Abfälle. Die Gegend ist immer noch schön grün und ziemlich hügelig wie bei uns in der Schweiz oder in Bayern. Irgendwann treffe ich bei Tanger ein wo ich noch den letzten Einkauf mache. Tee und Amlou wird noch eingekauft. Und das zweite kostet sogar nur die Hälfte als sonst. Hier wird auch noch gleich getankt für nur 9.69 Dirham. Nun habe ich 250 L und komme damit locker 1500Km. Dann fahre ich gleich zum Hafen um heute noch rüberzusetzen. Nach den Formalitäten wird das Auto gescannt, doch ich komme sofort durch. Speziell die Marokkaner werden kontrolliert. Überall laufen auch Hunde umher, die nach verbotenen Substanzen schnüffeln. Da noch genügend Zeit ist werden noch ein paar Arbeiten erledigt. Um 18 Uhr fährt die Fähre los.

Kurz nach 21 Uhr bin ich nun wieder auf dem Parkplatz angekommen, wo sie alle stehen. Und ich oder auch Eyla hatten Glück, dass der Lidl noch offen hatte. Endlich wieder ein paar Dinge kaufen, die man nur hier kriegt. Auch Nassfutter für Eyla und ein Würstchen für uns. Und heute morgen suchte ich vergebens einen neuen Reifen für mein Bike. Der ist nun komplett durch. Doch die haben einfach meine Größe nicht.

So, das war es wieder von mir. Wohin ich nun schwebe, weiß ich noch nicht.