Bevor wir weiter fahren, muss ich nochmals zurück zu Karla mit dem Bike um ihr Artemisia da zu lassen für Max von Merzouga. Hatte ich am Vorabend vergessen als wir dort essen waren. (Er hatte Grippe und das Kraut hat im sehr geholfen.) Das Artemisia wirkt übrigens auch den so viel befürchteten Coronavirus entgegen, wenn man es sofort einnimmt, bevor der Virus sich zu fest ausgebreitet hat. Deshalb würde ich auch mich nicht schützen wenn da jemand da wäre mit der Krankheit, weil mir die einfach nichts anhaben kann. Mein Körper würde mit dem klar kommen, weil ich sonst gesund bin.

Auf dem Rückweg ist gerade Souk, so kaufe ich nochmals Gemüse ein. Kostet übrigens hier kaum was.

Dann fahren wir los, tanken nochmals etwas Wasser und dann ab wieder in die Wüste. Wir müssen wieder etwas durch den Sand fahren bis wir wieder festen Boden haben. Dann wird eine Pause zum Frühstücken eingelegt.

Hier ist nun kaum mehr Sand und ziemlich flach.

Plötzlich fahren uns die zwei Bekannten entgegen die wir eins zwei Tage zuvor getroffen haben. Sie kommen gerade nochmals von Erg Chegaga. Da es draussen sehr windet und der Sand von überall hin bläst, gehen wir alle zu uns rein und trinken nochmals einen Kaffee. Die Klima wird auch noch eingestellt, damit die Zwei wieder einmal wissen was Kälte heisst. Dann geht es für Beide weiter. Ich mache noch ein Foto von den Beiden, als Erinnerung.

Unsere Fahrt geht anfänglich Richtung Erg Chegaga, doch an einer Stelle fahre ich links weg, Richtung Osten und algerische Grenze. Ich habe nämlich eine Piste entdeckt, die nirgends auf einer map eingezeichnet ist, aber auf Google Earth sichtbar war. So habe ich mir ein paar Punkte auf meiner map gesetzt, damit ich etwas Orientierung habe. Einmal mussten wir die Piste verlassen, wegen Hindernissen, so war ich um den nächsten Punkt froh. Die Fahrt da runter ging eigentlich ganz gut. Bei einem altem Militärgebäude war ich dann mehr oder weniger angekommen.

Wir erkundeten etwas die Gegend und sahen, dass es ganz in der Nähe eine Herberge geben soll. So fuhren wir dahin, um zu schauen ob es da noch Leute gibt die da leben.

Ja, es wird noch von den letzten Menschen die hier leben betrieben, zusammen mit Landwirtschaft. Das Wasser dafür wird aus 17 Meter Tiefe hoch gepumpt. Seit der Staudamm gebaut wurde, fliesst der Fluss gar nicht mehr und alle 50zig Familien die hier lebten sind weg gezogen. Der Ort ist nun kaum bekannt und Touristen gibt es hier so gut wie nie.

Dafür Dromedare und schöne Sanddünen, die wir gegen den Abend gleich besteigen.

Es ist einfach nur schön hier, da wir die einzigen hier im Sand sind. Nun geht die Sonne noch unter und wir erleben einmal mehr den Untergang.

Am Abend wird ein Feuer gemacht, ich mache noch eine Pizza bei mir im Ofen die wir zusammen essen.

Am nächsten Morgen will ich mich alleine mit den Wölfen aufmachen um über den Fluss mit dem Bike zu fahren um auf eine grosse Düne zu fahren. Sie liegt nur ca. 20 Km von der Grenze entfernt. Und ist auch kaum bekannt. Ich habe Karla versprochen, dass ich die Position nicht durch gebe um sie etwas vor dem Tourismus zu schützen.

Es soll auch eine Piste dorthin führen, die ich aber nicht finde. So fahre ich einfach mit dem Bike über die Dünen.

Nach ca. 7 Km und einer Stunde Fahrt sind wir da. Als Orentierung hatte ich ja die Düne selber die von weitem sichtbar ist. Nun fahre ich mit dem Bike so hoch wie möglich und den Rest zu fuss.

Es macht richtig Spass im Sand zu fahren.

Bald sind wir oben und geniessen die Weitsicht.

Kein Mensch weit und breit zu sehen. Von hier oben sehe ich auch nun wo ich besser durch fahren kann, damit ich nicht wieder ein paar Dünen überqueren muss. Und so finde ich auch die Piste und fahre der nach.

Bis auf den Fluss wäre alles auch mit meinem Vario machbar gewesen.

Auf der anderen Seite fahren wir dann durch die verlassenen Berberhäuser.

Hier ist die Piste für mich zu schmal.

Nach über zwei Stunden ohne Wasser, stillen wir alle erstmal unseren Durst. Dann verabschieden wir uns und fahren weiter.

Und das ist unsere ganze Route. Der erste Teil war zum Draa River. Von da geht es nun zum Lac Iriki, was sehr sehr schwierig war. Die ersten 15 Km gingen gut, doch danach, war soviel Sand auf der Piste, dass ich mir immer mal wieder einen eigenen Weg suchen musste. Das sah dann so aus.

Oder so:

Die ganze Gegend war mit Dünen belegt und auch immer wieder vom Wasser verursachte tiefe Furchen.

Ich blieb zwar nur einmal stecken, ganz unten in einem Oued, da ich voll in den weichen Treibsand kam und hinten zusätzlich noch aufsetzte.

Ohne Hubstützen hätte es Stunden gedauert bis ich hier wieder raus gekommen wäre.

Auch vorn musste ich Sandbleche setzen um die Richtung ändern zu können. Aber ich kam da wieder raus, aber noch lange nicht aus allem.

Ich kam hier wirklich an meine Grenzen des machbaren. Das war bei weitem meine härteste Tour die ich je gemacht habe. Natürlich ist es mit meinem Fahrzeug unmöglich da durch zu kommen wenn man die Leute hier fragt. Doch ich kam durch, aber nur mit Mühe. Manchmal musste ich durch tiefe Furchen fahren, manchmal über 3 Meter Dünen, wo ich dachte, „schafe ich das überhaupt“. Aber der Vario ist echt ein Meister auch im Sand. Er hat mich da echt druchgeführt wie ein Pferd in der Prärie.

Gute 25 Km und mehrere Stunden mussten wir uns Wort wörtlich durchschlagen, bis kurz vor den Lac Iriki, wo es dann flach wurde.

Schaut euch einfach den Video dazu an damit ihr annähernd einen Eindruck bekommt wie schwierig das Ganze war. Als wir dann endlich die letzten Dünen überwunden hatten, war ich gotten froh wieder draussen zu sein. Denn wir sahen nie irgend jemand anderen. Kein Handyempfang, einfach nichts. Die sind alle weiter oben beim Erg Chegaga.

Ab nun ging es nur noch auf ebender Piste über den ausgetrockneten See rüber.

Anschliessend war dann für 30 Km nur noch Steinpiste.

Doch die sparen wir uns für den nächsten Tag auf und nächtigen erstmal hier.

Am Morgen wie immer sehe ich den Sonnenaufgang.

Nun fahren wir in die nächste Stadt nach Foum Zguid. Machen aber wie immer wieder eine Pause zum Frühstück.

Die Wölfe graben wie immer ihre Löcher. Eins wird so gross, dass Enjy darin leben könnte. Sie denkt wohl sie sei eine Maus.

Dann geht es weiter.

Kurz vor der Stadt dann ein Mititärposten der einen unsere Pässe sehen will und den aufschreibt.

In der Stadt, setze ich meinen Reifendruck wieder auf 4,5 Bar und prüfe ob ich einen Stein zwischen den Räder habe. War aber keiner da der mit wollte. Noch etwas einkaufen, dann alle Nachrichten beantworten die so reinkamen und dann ging es weiter Richtung Tata. Jedoch nur so 50 Km und dann stachen wir runter hinter die Strasse zu einem Fluss ab.

Hier hatte ich wiedermal Zeit um Video zu schneiden und Blog zu schreiben.

Nun ging es aber weiter nach Tissint zu einem Wasserfall, der sogar Wasser führte.

Endlich wieder eimal ein Fluss. Ich liebe es ja sehr das liebe Wasser. Nur darin bin ich nicht so gerne.

Ein paar Frauen sind gerade am Waschen auf der anderen Seite. Alles noch von Hand oder Fuss. Sie stampfen in ihren Becken mit den Füssen rum um den Dreck raus zu kriegen. Fotografiert werden möchten sie nicht.

Immer wieder kommen Franzosen, alte Rentner mit ihrem weissen Wohnmobilen angefahren, schauen von oben runter und fahren dann wieder ab. Wir nehmen uns etwas Zeit und nach einer Stunde geht es auch für uns weiter.

Aber weit kommen wir nicht, denn gleich etwas davor ist die Schlucht zu sehen.

Ein Paradies zum Stehen wenn es nicht gerade regnet. Aber leider kann man nicht runter fahren. Noch etwas weiter kommt man dann zum „Grand Canion“.

Ausgewaschene Sandsteine die sich durch Tal schleichen. Wir laufen etwas runter um weiter hinein zu sehen.

Die Wölfe laufen noch ganz runter und erkunden jeden Busch der da unten wächst. Wir laufen dann wieder zurück und sie folgen uns später nach.

Ab jetzt fahren wir durch das Anti -Atlasgebirge. Was jetzt kommt ist einfach nur die Schönheit der Natur.

Wie wenn der Schöpfer mit der Hand über die Steine gestrichen hat. Endlose Felsformationen über 100 Km lang.

Manchmal zu schön um wahr zu sein, doch es ist wpahr. Jedoch immer noch heiss, über 33 Grad. Doch dann geht es über einen langen Pass hinüber.

Endlich etwas Abkühlung. Doch ich hätte an der letzten Tankstelle in Tata noch tanken sollen. Habe das aber verpasst und so fahren wir mir leuchtender Lampe hoch auf 1700 Meter. Und lange führt die Strasse rauf und runter auf der Höhe weiter. Eine Nomadin rennt von unten zur Strasse hoch als sie uns kommen sah, hinter ihr eine Menge Ziegen. Sie fragt nach Bonbon und wir geben ihr eine Schokolade. Dann will sie noch etwas Wasser, hat aber keine Flasche dabei also krieg sie eine von uns mit. Sie ist ersichtlich krank und muss da oben verweilen bei den Ziegen. Auch ist sie noch sehr jung. sie tut mir richtig leid, doch für mehr reicht es nicht und wir fahren weiter in der Hoffnung das der Motor nicht abstellt. Denn da oben wäre das echt der dümmste Ort, bis auf die Sahara. In einem Dorf fragen wir nach Diesel und der Mann meinte noch 9 Km dann kommt ein Shop der Diesel verkauft. Den erreichen wir und ich kaufe 5 Liter dem Mann ab und schütte es gleich in den Tank. Denn bis Tafraoute ist es nicht mehr weit. Im nachhinein stellt sich raus, dass es sogar noch bis dahin gereicht hätte, doch sicher ist sicher. Vor Tafraoute tanken wir noch frisches Quellwasser und zwar voll, was über eine Stunde dauert. Aber Zeit haben wir ja. Dann fahren wir an die Tanke in Tafraroute, doch der will nur Bares, was ich für ca. 290L Diesel nicht habe. Die Bank hat auch schon zu, also fahren wir etwas raus aus dem Dorf und übernachten dort bei den schönen Steinen.

Dann am nächsten Morgen gehe ich zur Bank. Die Erste meint ihr Geldgerät sei defekt und man könne meine neuen Schweizer Franken nicht prüfen. Die Zweite, schiebt sie gut 6 mal durch das Gerät, dann muss ich meinen Pass holen und als ich wieder kam hiess es ihr System ist ausgefallen ich müsse zu einer anderen Bank. So langsam bin ich etwas genervt, aber was soll ich machen wenn man die gute Schweizer Währung nicht will. Bei der Postbank ist der Kurs schlecht und so gehe ich noch zur vierten Bank, gleich gegenüber und da habe ich den besten Kurs und die wechseln auch. Na also, wenigsten gehe ich nicht als Verlierer aus der Sache raus. Dann geht es endlich zur Tanke wovon es ganze 3 Stück von der gleichen Marke gibt. Ich fahre zu der die ganz unten am Dorf liegt, weil die auch eine Wäsche hat. Dort wird der Saharastaub abgewaschen für nur 4 Euro. Wie immer „sans Savon“ also ohne Seife.

Getankt wird nun die beiden Dieseltanks, dann noch 30L Tank für die Heizung und 10 L Reserve. Die Heizung brauche ich zwar so schnell nicht, aber günstiger wird es nicht mehr. Ca. 95 cent kostet hier der Diesel. In Tunesien war er ja nur ca. 35 Cent.

Dann fahren wir zu den farbigen Steinen und treffen auf eine Familie bei der wir nun stehen.

Wir verstehen uns gut und so haben beide etwas Gemeinschaft. Sie erzählen uns, dass sie mitten in der Sahara einen Kupplungsschaden hatten und von dort 60Km über Dünen von einem Mercedes abgeschleppt wurden nach Zagora. Dort wurden sie regelrecht betrogen und ihr Hund wurde dort zusätzlich vergiftet. Zuerst hiess es die Arbeit kostet 300.-, dann wurde das Getriebe ausgebaut und plötzlich wollten sie 1500.- . Und da es am Hund schlecht ging, waren sie unter Zeitdruck. Sie vermuten das er sogar von den Leuten dort vergiftet wurde. Welche Tragik.

Abends gehe ich mit ihnen dann klettern auf einen der vielen grossen Felsen die hier herum liegen. Ich sichere die Beiden

und gehe dann mit viel Mühe und Not als Letzter hoch mit einer Scheiss-Angst in mir, doch die gilt es zu überwinden. Ich weiss nicht wie lange ich hatte um die 20 Meter hoch zu kommen, aber sicher über eine halbe Stunde. Aber ich schaffe es schliesslich und kann als Belohnung den wunderbaren Ausblick geniessen.

Hier kann man echt viel besichtigen. Die Natur ist so vielseitig. Besonders natürlich die sehr grossen Steine die uns umzingeln.

Und wo seit den ihr so unterwegs? Oder alle zu Hause am Arbeiten?

Und wie immer noch die erstellten Videos mit noch viel mehr Eindrücken.