Dieser Blogbeitrag wird wohl diesmal nicht viele Bilder bieten und auch nicht so lang werden. Den ich kann ja nicht reisen und deswegen erlebt man doch etwas weniger.

Die Zeit in der Wüste wurde immer langweiliger und als dann der Sandsturm noch stärker wurde, war für mich klar ich muss hier weg. Das Land Marokko ist einfach nicht mehr Marokko, wenn man über 3 Wochen am selben Ort mit dem Wohnmobil bleiben muss.

So habe ich beschlossen wenn irgendwie möglich zurück in die Schweiz zu kommen, wo man sogar noch reisen darf.

Ich sehe nicht ein, was für eine Gefahr ich darstellen soll, wenn ich alleine in der Pampa bin und immer mal wieder meine Position verändere.

So hat mich das Mail von der Schweizer Botschaft ermutigt nach einer Fähre von GNV Ausschau zu halten die nach Italien, Genua rüber setzt. Doch zu dem Zeitpunkt wusste niemand ob die dann auch fahren. Es gab eine am 7.4, welche schon ausgebucht war. (Es waren nur 50 Camper drauf) Dann am 20.4 wo es noch Plätze anfänglich gab. Aber da GNV schon Leute nach der Buchung mit einem Gutschein der nicht lange gültig ist, zufrieden stellen wollte, da die gebuchte Fähre abgesagt wurde, und viele Meinten, die Fähre fahre sowieso nicht, habe ich gezögert zu buchen. Jedoch ist die Fähre dann laut schweizer Botschaft tatsächlich abgefahren und auch angekommen. Doch dann war es schon zu spät für den 20.4 zu buchen. Alles war weg. So schaute ich dann seit Montag jeden Tag rein ob ein Platz frei wäre für den 20.4. Doch es war alles immer Ausgebucht. Am Mittwoch gab es dann da draussen einen heftigen Sandsturm und ich hatte die Schnauze Wort wörtlich voll mit Sand. Der Sand war sogar auf dem Tisch, nur weil man mal vergass ein Fenster zu schliessen für einen kurzen Moment.

Dann am Donnerstag morgen schickte ich ein kurzes Stossgebet zum Himmel. Ich sagte zum Papa im Himmel: Wenn ich jetzt wieder in die Internetseite von GNV reinschaue, solle er doch ein Wunder machen und mir einen Platz auf dem Schiff geben. Dann schaute ich nach und tatsächlich war da noch ein Platz frei, allerdings nur Pullmansessel für fast 3 Tage Schiffsreise. Egal, sofort gebucht und ich hatte mein Ticket. Gleich danach schaute ich nochmals nach, doch es gab wieder keine Plätze mehr.

Endlich habe ich wieder eine Perspektive oder eben ein Ziel vor Augen. So beschlossen wir am Donnerstag raus zu fahren nach Guelmin. Praktisch alle fuhren dann auch von da weg, bis auf die Franzosen und zwei Deutsche Camper.

Zum letzten mal diese Pisten.

Es war einfach wieder mal schön meinen Vario zu fahren. In Guelmin angekommen kauften wir erstmal wieder kräftig für 100€ ein. Dann wollten wir aus der Stadt rausfahren nach Bou Jerif ein verlassenes Fort der Franzosen wo sich viele Camper Freaks tummeln. Eigentlich wollte ich da nur 1-2 Nächte sein. Doch der Kontrollposten lies uns nicht durchfahren. So beschlossen wir eben nach Norden zu fahren. Aber auch der Kontrollposten wollte uns ohne eine Bewilligung nicht raus fahren lassen. Alle Schreiben die ich hatte, das Ticket sowie auch eines von der schweizer Botschaft interessierte den Mann nicht, er wollte eines von Marokko haben. So schickte er uns in die Stadt zu einem Gebäude wo ich eines Beantragen könnte. Doch ich wusste von anderen, dass das nicht so einfach ist. Kaum einer hat diese Sondererlaubnis bekommen. Aber ich versuchte mein Glück und fuhr dahin. Dort war aber alles zugesperrt und der Mann den ich nach langem rufen erreichte, wollte mir auch nicht helfen. Nach 15Min. der versuche etwas zu erreichen, war ich dann Plötzlich von gut 10 Polizisten in allen möglichen Uniformen umzingelt. Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen. Es war ein gutes. Und alles was zuvor passierte, war auch gut für den weiteren Verlauf.

Den dabei lehrnte ich eine junge Polizistin kennen die auch Englisch sprechen konnte.

Sie meinte, sie werde mir helfen. Ich zeigte ihr alle meine Papiere und das ich ein Ticket für eine Fähre habe, obwohl eigentlich gar keine fahren. Sie schaute es sich an, und rufte jemanden an. Dann sagte sie mir der Präfekt den sie kenne, werde sich darum kümmern, er brauche aber ein Schreiben der Botschaft um auch sich abzusichern. Dann gab sie mir ihre Telefon Nummer und ab jetzt hatten wir auch Whatsup Kontakt. Ich schrieb sofort meiner Botschaft die normalerweise schnell antwortete. Doch diesmal nicht, da sie gerade damit beschäftigt waren den Evakuierungsflug in die Schweiz zu Organisieren. So wurde es dunkel und ich fragte die Polizistin ob wir hier bleiben können. Sie meinte wir sollen doch zum Marjane fahren dem Einkaufszentrum. Also sind wir trotz der Sperre ab 18 Uhr dahin gefahren.

Keiner hilt uns an und wir stellten uns auf den grossen Parklplatz. Doch da kam schon der Securityman und meinte wir dürfen hier nicht bleiben. Ich telefonierte der Polizistin, sie redete mit ihm und so parkten wir dann auf dem Platz davor. Doch keine 20 Min. später kommt schon die Polizei und der meinte sehr unfreundlich wir müssen hier sofort weg fahren, wieder rein nach Guelmin, da es hier zu Gefährlich sei. Wieder telefon mit der Frau und ich war froh das der Polizist überhaupt mein Telefon nahm und mit ihr sprach. Danach war er auch etwas freundlicher, da er nun erfuhr, dass es nicht meine Idee war hierher zu fahren. So musste ich ihm die 200 Meter hinterher fahren über den Kontrollposten und dann durfte ich dort nächtigen. Endlich. Was nur 200 Meter weiter weg weniger Gefährlich sein soll, erschliesst sich mir nicht, aber Hauptsache ich werde jetzt in ruhe schlafen können.

Ja manchmal kann das Leben im Wohnmobil auch sehr anstrengend sein, wenn man dauernd verjagt wird.

Am Morgen ging es dann in den grossen Park der gleich daneben war mit den Wölfen.

Hier leben ein paar Hunde drin, die uns klar sofort begrüssen kamen mit lautem Gebrüll. Danach ging es wieder ins Zentrum rein, den wir hofften die Botschaft reagiere wieder so schnell und sendet das Mail mit dem Schreiben. Doch das kam nicht und so fuhren wir diesmal zu einem anderen Kontrollposten und wurde ohne Probleme durchgelassen. Nun versteckten wir uns draussen so gut es geht hinter einem alten Haus.

Gute 3 Stunden ging das gut, dann kam ein Mercedes mit einem zivilen Mann darin und meinte wir können hier nicht bleiben, mit Begründung Gefährlich. Er fuhr dann zum Glück wieder weg, und wir wussten, dass es keinen Sinn macht hier zu bleiben. Also sind wir noch weiter raus gefahren, diesmal über Piste um noch weiter abgelegen zu sein. Diesmal ging es gut und wir konnten die Nacht auf den Samstag dort verweilen.

Nun dachte ich, wäre es besser die Position wieder zu ändern, den irgend jemand wird uns sicher wieder verpfeifen. So fuhr ich quer durch das Land, über einen Oued und war nun mitten im Outside.

Am Nachmittag fand ich dann noch eine bessere Stelle bei einem Baum unten in einem Oued. Ich dachte, so kann man mich auch nicht von weit weg sehen. So richtet wir uns dort ein und genossen den Tag. Dann am späteren Morgen kam endlich das Mail der Botschaft mit diesem Schreiben welches nun auch der Präfekt inne hat.

So rief ich die Polizistin an und die versuchte den Präfekten zu erreichen. Doch der war in einer Sitzung. Den ganzen Nachmittag hörte ich dann nichts mehr. Guten Dinge haben eine weile.

Dann war es Dunkel und schon 22 Uhr und plötzlich tauchten zwei Gesellen mit einem Moped bei uns auf. Oh nein nicht schon wieder. Der meinte auch es sei zu Gefährlich hier ich müsse nach Guelmin rein fahren. Ja klar, sehr Gefährlich hier. In einer Stadt ist es ja viel Ungefährlicher. Da ich wusste, dass es keinen Sinn hat zu diskutieren, habe ich alles zusammen geräumt und bin in die Stadt rein gefahren und habe mich einfach bei Dunkelheit auf einen grossen Platz gestellt.

Am nächsten Morgen kam dann schon wieder ein ziviles Auto und machte ein Foto von weitem von meinem Wohnmobil.

Ich ging raus und machte ein Foto von ihm.

Der Fahrer lachte dann als er mich sah und ich bemerkte das er ein Polizist ist. Hier ist wohl jeder zweite irgend ein Beamter. Aber er war sehr freundlich und sein Kamerad in Zivil meinte es sei hier zu Gefährlich. Ja klar, sehr sogar. Die Nacht wurden wir ja Ausgeraubt, vergewohltätigt und in Stücke geschnitten und zu Wurst verarbeitet. Ne Spass bei Seite. So fuhr ich auch ihm nach und er führte mich zum Polizeiposten wo es ebenfalls einen grossen Platz gab. Mir egal, Hauptsache ich habe hier meine Ruhe. Ist ja höchstens für eine Nacht, dann habe ich die ja Bewilligung zum fahren.

Die Polizisten schrieb mir nämlich noch spät in der Nacht mit folgenden Zeilen:

„Your document is ready it juste needs signature. Once its signed by pour supériorité (tomorrow or monday morning maximum ) i will call you to come have it“

na das ist doch mal eine gute Nachricht.

Nun warte ich hier und kann danach endlich wieder Offiziell reisen.

Noch ein Wunder habe ich erlebt. Ich bat einer meiner Tochter ein Telefon zur GNV zu machen, da die Fähre nun nicht mehr am 20.4 sondern am 21.4 fährt und man deswegen ein neues Ticket braucht. Gleichzeitig sagte ich ihr sie solle gleich fragen ob sie noch eine Kabine für uns frei haben. Ich wusste innerlich, dass das nächste Wunder auf uns wartete. Sie rief an und vergass aber zu Fragen wegen der Kabine, und das war gut so. Nun rief sie ein zweites mal an und sie Fragte nach einer Kabine. Die Dame meinte, es sei alles ausgebucht. Dann war kurz stille und die Dame meldete sich wieder und meinte na sowas, jetzt sei gerade eine Frei geworden. Aber wir dürfen keine Allergien gegen Hunde haben, weil dort Hunde erlaubt seien. Meine Tochter sage dann: Perfekt, sie haben ja auch zwei Hunde. Die Dame meinte, ja jetzt sehe ich es.

Und nun haben wir auch noch eine Kabine bekommen wo sogar Hunde erlaubt sind. Solche Dinge erlebe ich immer wieder in meinem Leben. Das Unmögliche wird von Gott Möglich gemacht. Jetzt muss die Fähre einfach ablegen.

Ihr müsst euch vorstellen, dass die meisten so schnell wie möglich hier ausreisen wollen. Und seit dem klar wurde, dass die Fähre am 7.4 tatsächlich fuhr, gab es einen Boom auf die Tickets. Die nächste fährt nun am 21.4 und ich werde da drauf sein, gehauen oder gestochen. (Redewendung).

So jetzt habe ich den ganzen Text heute Sonntag Morgen geschrieben. Na dann bis zur nächsten Story.

Ein Video habe ich noch von unserem Coronaexildorf gemacht. Es gibt zwei Interview und etwas zu sehen was wir so machten.