Hier beschreibe ich den Selbsteinbau der Hubstützenanlage von E&P.

Ich möchte euch teilhaben lassen an meinem bereits vollzogenem Projekt, nämlich dem Einbau der Hubstützen.

Bei den meisten gängigen Fahrzeugen gibt es fixe Befestigungspunkte und entsprechende Halter zum kaufen. Die Halter werden dann zusammen mit den hydraulischen Zylindern ans Fahrwerk montiert.

Beim Vario gibt es das leider nicht. Deshalb gilt zuerst einmal mögliche montierbare Punkte zu suchen. Die sollten möglichst nahe an den Achsen sein und  weit auseinander um bessere Stabilität zu erhalten. Vorne ist zusätzlich noch der Radeinschlag zu beachten.

Nachdem ich sie vorne und hinten gefunden habe, gilt es zuerst einmal hinten den Bremsdruckluftbehälter und vorne die Bremshydraulik zu versetzen.

Bereits am neuen Ort, zusätzlich gleich mit Druckluftentnahme versehen.

vorher

nachher

So jetzt ist Platz geschaffen um die Halter zu bestimmen. Für hinten habe ich MAN Halter nehmen können, die bereits verzinkt gekauft werden können.

Im Bild bereits montiert.

Wichtig dabei ist, bevor man sie montiert, dass man die Höhe bestimmt, so dass sie einen Bodenabstand bei der Montage haben, bei mir 20cm. Dies kann aber je nach Fahrgestell varieren.
Nun müssen die Löcher für die M14 x25 Schrauben gebohrt werden. Bevor man aber einfach drauf losbohrt, sollte man beim Hersteller nachfragen, ob das so i.o. ist. Das war bei mir der Fall, denn oben ist der Hauptrahmen und unten ein Verlängerungsrahmen. Zusätzlich sind nun die Hubstützen noch nach oben und unten versetzbar, falls in der Zukunft Probleme auftauchen sollten.

Vorne ging es leider nicht so einfach, und ich musste mir selber Halter dazu konstruieren.

Hier sind die Hubstützen, dann ebenfalls in der Höhe verstellbar.
Um möglicht wenig Löcher in das Fahrgestell zu bohren, habe ich 2 bereits bestehende Bohrungen vom Rahmen nehmen können. Die anderen mussten zusätzlich gemacht werden.
Der Halter hat die Masse 160B x 250H x 150T

So nun können sie montiert werden:

Sind diese nun fest, so können die bereits bestellten Hydraulikschläuche verlegt werden. Meist gibt es dazu einen Universallsatz. Ich habe sie jedoch nach Länge bestellt.
Da wo sie scheuern können macht man eine zusätzliche Ummantelung.
Dann führt man sie in das zuvor gebohrte Loch ein. Natürlich hat man vorher bestimmt, wo das hydraulische Agregat Platz hat. Bei mir ist das hinten in einer Seitenklappe.

Es gibt 4 Druckschläuche und 2 Rücklaufschläuche, da man je Achse, 2 zusammenführt.

Nun montiert man das Hydraulikagregat, welches in der Not zugänglich sein muss.

die 35mm2 dicken 12V Kabeln zusammen mit der Sicherung direkt an die Batterie, das Steuergerät (Nivelliergerät) welches an einer waagrechten Stelle sein muss.

So sieht es nun fertig verbaut aus, mit Drucklufttrommel und Dusche davor.

Nun gibt es noch 2 Steuerkabel die montiert werden müssen. Eines macht man an das Zündungsplus und das andere habe ich an die Handbremsmasse befestigt. Das hat den Vorteil, dass man die Zündung bzw. auch den Motor starten kann, ohne dass dann die Stützen einfahren.

Nun gilt es noch einen Platz für das Bedienpanel zu finden, dass bei mir von der Aussenklappe neben der Einganstür zugänglich ist.

Zusätzlich habe ich noch eine gut funktionierende Fernbedienung.

Nun gilt es noch Hydrauliköl ATF Dextron III aufzufüllen und schon kann die Anlage in Betrieb genommen werden.
Ein paar mal hoch und runter, dann entlüftet sich das System selber.

So sieht es nun von Vorn aus:

Und so von Hinten:

Neu nun mit Klima und einer Querstrebe.

Wie ihr seht, können die Räder damit auch ganz angehoben werden, was aber wegen der Stabilitat nicht oder möglichst auf waagrechten Untergründe zu empfehlen ist.

Ich konnte die ganze Anlage nun über mehrere Monate testen. Ich will nie mehr was anderes, gerade wenn man täglich unterwegs ist.

Die Anlage richtet sich dabei meist automatisch aus, oder man kann Achsweise- Rechts und Linksweise heben.
Ebenfalls gibt es eine Schrägstellung für Schmutzwasserablass.

Nachtrag nach vier Jahren intensiver Beanspruchung.

Nach gut 1.5 Jahren ging eine Stütze nach der anderen defekt. Sie senkte sich einfach manchmal selber. Die erste habe ich gleich selber im Werk montieren lassen. Dann im Herbst 2018 war ich in Portugal und wieder gingen zwei defekt. Wieder das gleiche Problem. Sie wurden mir netterweise auf Kulanz nach Lissabon geschickt. Gleich 3 Stück.

Dann in Tunesien Januar 2019 in der Sahara bemerkte ich das hinten eine Stütze langsamer ausfuhr als die andere. Dadurch wurde der Rahmen stark auf Torsion beansprucht. Offensichtlich ist wieder eine Stütze defekt.

Im April 2019 ging die Anlage gar nicht mehr. Der Elektromotor funktionierte nicht mehr. Ich fand selber raus, dass es nur die Kohlen waren die voller Staub waren und ziemlich verschliessen. Doch die gibt es nicht einzeln. Und ein Motor kosten über 400€, was mir zu viel ist, da der Motor selber ja noch gut ist. So suchte ich mir selber Ersatzkohlen und fand dann auch Glücklicherweise welche bei einem Hubstablerlieferanten.

Wer noch welche braucht dem kann ich noch ein Satz verkaufen für 40€. Es sind vier Kohlen oder 2 Kohlenpaare. Im ganzen habe ich noch 3 Sätze zum verkauf.

Ehrlich gesagt würde ich mir heute nicht mehr diese Marke einbauen und würde mal auf etwas anderes ausprobieren.