Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich ein paar Seiten eines Buches lass, welches der Meinung ist, dass das Ziel eines jeden Menschen ist, glücklich zu sein oder zu werden.

Ist das wirklich das Ziel? Bin ich selber glücklich? Nein, dass bin ich definitiv nicht. Warum bin ich das nicht? Weil ich einfach nicht daran glaube, dass ich hier auf dieser Erde jemals vollkommen glücklich sein werde. Warum denn nicht?

Nun – weil jedes Leben Dinge durchmacht, die verletzen, die einfach Spuren in jeder Seele hinterlassen. Auch in mir, so ist das.

Wenn Glücklich-Sein bedeuten würde, zufrieden mit sich selber zu sein, dann ist das was anderes. Dieses Ziel kann man erreichen, wenn man einfach ein „Ja“ hat zu sich selber. Nicht nur zu den Stärken, sondern auch zu den Schwächen. Und das habe ich.

Aber deswegen bin ich noch lange nicht glücklich.

Für mich bedeutet Glücklich-sein einen Zustand, in dem man immer zu jeder Zeit glücklich ist. Aber wer ist das schon auf dieser Welt? Ok. Man kann immer mal wieder Glücksmomente haben, und die habe ich sicher auch. Zum Beispiel, man hat sich frisch verliebt. Das ist sicher ein schönes Gefühl. Aber verliebt zu sein bedeutet auch Schmerzen mit sich tragen. Es bedeutet manchmal auch etwas Altes loslassen. Etwas aufgeben zu müssen, weil das Leben sich einfach verändert. Plötzlich kann es eine abrupte Richtungsänderung geben im Leben. Vielleicht wegen eines Verlustes, welcher einem viel bedeutet hat. Das kann ein Job sein oder auch eine Person oder ein Tier. Oder es tritt eine Krankheit ein, ganz unverhofft – und zack, geht das Leben in eine andere Richtung.

Ich denke, in solch einem Moment ist man nicht glücklich, sondern traurig.

Daraus wiederum ergibt sich die Frage, ob man auch glücklich sein kann, wenn man gerade traurig über mehrere Tage, Monate oder gar Jahre ist? Dies hängt alleine von der Definition von Glücklich-sein ab.

Also, ich persönlich versuche nicht, hier auf der Erde glücklich zu werden. Dieses Ziel werde ich wohl nie erreichen. Da passiert zu viel Schlechtes auf oder in der Welt – und auch in meinem Umfeld und auch in mir.

So ist mein Ziel eigentlich nur zufrieden und dankbar zu sein. Das reicht mir schon.

Manche sagen, man kann nur glücklich sein, wenn man in seine Berufung kommt. Aber auch an das glaube ich nicht. Denn die Berufung bringt auch viel Leiden und Schmerzen mit sich.

Das ist wie in einer Schwangerschaft (ich selber war das nie und werde es auch nie): während der Schwangerschaft leidet man immer mal wieder. Und dann kurz vor der Geburt hat das Leiden den höchsten Punkt erreicht. Kaum hat man das Kind aber in den Armen, ist man der glücklichste Mensch in diesem Moment. Doch von nun an trägt man mehr Verantwortung, nicht nur für sich selbst, sondern für diese neue Leben, welches einem geschenkt wurde. Ab dann wechseln sich die Glücksmomente ab mit den Leidensmomenten. Und dies ist nun mal das Leben hier auf der Erde.

„Jeder ist des Glückes eigener Schmied“ -da stimme ich zu: Ich selbst bin dafür verantwortlich, mir eigene Glücksmomente zu geben oder anzustreben. Andere können mir natürlich dabei helfen, aber die Hauptverantwortung liegt immer bei mir. Es ist nie die Aufgabe eines anderen Menschen oder Partners jemanden glücklich zu machen. Er ist nur ein Unterstützer. Denn alles fängt immer zuerst mit mir und in mir an.

Zufriedenheit mit sich selbst – dass ist wohl eine der wichtigsten Voraussetzung, um in einem Zustand zu bleiben, wo man zur inneren Ruhe gelangt.

Ich denke, da bin ich noch nicht angekommen. Aber ich bin auf dem Weg der Selbstreflektion. Nur diese oder nur ich bringen mich an dieses Ziel.