Leider ist der Beitrag irgendwie nicht mehr öffentlich, deswegen wird er nun ein zweites mal veröffentlich.
Es wird Zeit wieder einmal etwas von mir zu hören. Wobei ihr ja auch noch die Videos habt.
Aber hier geht es ja auch etwas um mein Leben das ich so im Moment lebe.
Ich bin seit Ende Februar im Appenzellerland wo ich anfänglich bei unserem Ex. Haus stand, wo ich immer stehen darf. Zuerst war da der Winter und die Kälte.
Enjy ist das egal, sie liebt auch den Schnee.
Morgens kann es immer noch sehr kalt sein Ende Februar. Jeden morgen werden die angelaufenen Scheiben geputzt. Und dabei mache ich auch das Dachfenster auf und stehe auf der Matratze und geniesse den Ausblick von da oben.
Stromprobleme gibt es hier nicht, weil immer wieder genügend Sonne durchkommt.
Von hier aus sieht man im Hintergrund den Camper und hat einen guten Überblick.
Eine Woche später schlägt bereits der erste Frühling zu. Es wird etwas wärmer, zumindest am Nachmittag. Der Schnee ist so schnell wieder weg so wie er gekommen ist. Und das Appenzellerland ist eine Augenweide. Hier ein Foto von fast der gleichen Stelle, etwa eine Woche später.
Biketouren gibt es hier auch genügend. Unterdessen kennen wir wohl jeden Pfad in der Gegend.
Täglich repariere ich auch immer wieder mal was am Camper. Die Büchsen für die Vorderachse sind nach 3 Wochen endlich von England eingetroffen. Nun kann ich endlich wieder den Camper fahrbar machen. Der Einbau geht relativ gut. Nun nachdem ich die oberen Achsschenkelbolzen ersetzt habe, muss ich rechts auch noch den unteren ersetzten. Nach ein paar Tagen kann ich dann endlich wieder mal wo anders hinfahren. Jan, ein Bloggleser hat mich ja schon lange mal eingeladen zu sich zu kommen in den Thurgau. Eigentlich wollte ich ihn einfach mal besuchen um zu erfahren wie es ihm so geht. Also machte ich mich auf zu ihm. Dabei musste ich beim fahren feststellen, dass mein Problem beim bremsen immer noch nicht behoben ist. Es rüttelt beim bremsen immer noch, wenn auch nicht mehr so fest. Und das nur nachdem die Bremsen warm gelaufen sind, so habe ich den Eindruck.
Nun gut, kurz bevor mich der NAVI zu ihm führt, pfeift der Druckluftschlauch raus, der zur Kabeltrommel geht. Ich habe provisorisch einen Wasserschlauch verlegt, der den Druck aber nicht aushält. Also wird er mit einer Rohrschelle abgedichtet und später ausgebaut.
Dann komme ich von der Anhöhe runter zum Haus von Jan. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, bei dem Anblick. Man, hat er ein Glück so abgelegen zu wohnen. Nur sein Haus steht da und gleich hinterhalb ein Bach.
Eine Traumlage. Hier könnte ich es auch länger aushalten. Ich bleibe also ein paar Tage bei Jan und seiner Partnerin Maria. Er kocht fast täglich für uns. Ansonsten erkunde ich die Gegend mit den Wölfen ab. Endlich mal nicht allzuviel rauf und runter. Und die Landschaft ist ebenfalls einfach nur schön hier.
In der Zeit wo ich hier stehe versuche ich nochmals Herr zu werden über das Bremsproblem. Zwei aus youtube gaben mir den Tip, mal die Spur auf Nachspur einzustellen.
Also baue ich hier die Spurstange aus, und versuche den Spurkopf zu drehen. Doch der ist so extrem fest, dass ich an den Schraubstock von Jan muss. Doch der hält nicht so gut auf dem Tisch, also wird erstmal der besser befestigt. Dann versuche ich es nochmals mit Jan seiner Hilfe. Mit vollem Gewicht und den Füssen auf dem Tisch stemme ich das ganze Gewicht auf die Zange bis es endlich knack macht und er sich etwas dreht. Na endlich. Mit dem Heissluftföhn wurde das Gewinde zuvor heiss gemacht. Und der Rostlöser ist auch reichlich drauf. Es gelingt mir schliesslich eine Umdrehung den Kopf einzudrehen. Nun geht es auch bedeutend leichter nachdem er einmal rum ist. Leider brachte das nicht den Erfolg, wie sich später bei der Rückreise feststellen liess. Aber der Versuch macht ja klug. Mit dem Meter habe ich vorne und hinten am Felgenrand von der einen zur anderen Seite gemessen und so die Spur eingestellt. Zuvor war sie etwa bei Null Grad. Da das nichts gebracht hat, werde ich es später wieder zurück drehen.
Das Wetter ist nun hier auch top geworden.
Ins Haus dürfen die Wölfe nicht kommen, und so schauen sie ab und zu durch das Fenster rein.
Als ich den Bremskraftregler an der Hinterachse mit Jan prüfte, der die Bremse drückte und ich hinten den Hebel reindrückte, stellte ich fest, dass er undicht ist. Also habe ich Michael geschrieben, der mir immer die ET Nummer von Mercedes raussucht. Und damit suche ich dann im Internet nach Ersatz. Bei Mercedes kostet er so 155€ und bei den Händlern ist er nicht günstiger. Dann kläre ich den Preis noch in der Schweiz ab. Hier ist er bei 190Fr. Da ich aber noch etwas Rabatt kriege, bestelle ich ihn hier in der Schweiz und bezahle schlussendlich so 160Fr. Auf der Rückreise fahre ich gleich zur Larag in Wil vorbei und laufe zum Ersatzteillager. Wie meist habe ich keine Maske dabei. Bei den meisten kleinen Läden geht es auch ohne. Hier werde ich aber aufgefordert eine zu tragen. Nachdem ich ihm sagte, dass ich keine habe, gab er mir eine, welche ich zumindest bis zur Nase anzog. Denn ich leide an Schwindel und wenn ich nicht genügend Sauerstoff kriege wird mir trümlig, bzw. eben schwindlig. Nachdem ich bezahlt habe, fragte ich ihn ob er sie wieder haben wolle und schmunzelte ihn an. Er verneinte ebenfalls mit einem Schmunzeln hinter der Maske, zumindestens vermutle ich das. Dann geht es zurück nach Herisau, doch diesmal etwas höher zu den Bauern. Hier kann ich bei einem Bauer stehen für ein paar Tage.
Mein Bike hat nun einen neuen Lenkkopf gekriegt. Er lässt sich nun in der Höhe verstellen und auch seitwärts drehen. Da die Gabel aber mit 24,6mm zu klein war, musste ich über Tage das Rohr auf 25,4 aufhohnen. Die Accubohrmachine lief jeweils eine Stunde durch, danach musste geladen werden und dann wieder von vorne. Aber es hat sich gelohnt und nun kann ich aufrecht fahren.
Wenn es mal etwas sportlicher sein muss, stosse ich ihn runter.
In der Garage hat nun das Bike seinen Platz gefunden.
Rechts und links sind Airline Schienen angebracht, mit welchen ich alles schnell befestigen kann, und auch wieder einfach lösen. Beim Rad dient ein alter Schlauch als Befestigung.
An einem Tag geht es ins Büntnerland nach Saas ins Prättigau. Meine älteste Tochter hat dort einen neuen Job bekommen an der Rezeption in einem 4 Plus Stern Hotel. Füher war sie ja auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs, was heute leider nicht mehr geht. Wobei ich sowieso kein Fan bin von so riesen Touristen-Schiffen.
Und so sahen die Häuser dort frher aus.
Die Wölfe haben ihren neuen Schlafplatz eingenommen. Sie springen ein Meter 15 hoch und legen sich zwischen das Bett.
So sind sie unten auch aus dem Weg. Ich habe hier aber noch eine Matratze bestellt, mal schauen wie ich das dann mache.
In der Schweiz haben wenigsten die Baumärkte offen und der Lockdown ist nicht ganz so streng wie in Deutschland.
Ich freue mich dann wenn endlich mal der Lookup kommt.
Nun beschliesse ich mal zur Schlucht runter zu fahren mit den Wölfen. Es gibt da unten noch ein paar Steine einer Burg zu sehen.
Der erste Teil geht gut mit dem Bike, doch dann muss ich zu Fuss weiter um ganz runter zu kommen.
Den Wölfen macht das sowieso Spass. Wir treffen auf eine wilde Katze, die aber nicht mehr die schnellste ist. Die Wölfe wollte sie vertreiben, doch lief die nur sehr langsam weg. Also rief ich die Zwei zu mir damit das Bussi weiter ihres Weges gehen konnte, und wir auch.
Es wurde steiler und steiler. Bei einer Kuppe, hatte man einen guten Überblick in die Schlucht.
Da das Gelände sich nicht für Landwirtschaft eignet, ist ein Stück Natur erhalten geblieben. Und die wenigen Tiere die es noch gibt, mussten sich hier in der Schlucht zurück ziehen.
Dann sind wir unten angekommen. Die Natur hat so schöne Zeichnungen hinterlegt.
Wie immer treibt mich die Neugier immer etwas weiter als das Ziel das ich mir eigentlich vorgenommen habe. Und so machen wir uns flussaufwärts auf den Weg.
Doch zuerst muss ich rüber kommen. Also muss ich bei einer engen Stelle den Wasserfall überspringen und das mit den falschen Schuhen an.
Es ist teilweise rutschig und fast wäre ich noch ausgerutscht bei überspringen. DAs Herz blieb mir in der Hose stecken. Ansonsten wäre ich jetzt in dem Strudel und müsste mich innert Minuten rauskämpfen. Und dann möglichst schnell hoch damit ich nicht erstare vor Kälte. Aber ich habe es ja geschafft und ich bin drüben und laufe nun hoch. Die Wölfe haben es da bedeuten leichter. Die sind sogar schon vor mir rüber und das gab mir dann die Entscheidung auch zu springen.
Ab und zu ist es nicht passierbar und ich muss oben durch klettern. Die Wölfe suchen sich immer ihren eigenen Weg. Ein kommen und gehen. An einer Stelle blieb das ganze Holz hängen. Nicht von einem Biber gebaut sondern von der Strömung bei Hochwasser.
Nun bin ich auch immer wieder dabei um den Weg zu suchen den ich weiter oben bei der Burg gesehen habe, der vermutlich da runter führt oder geführt hat. Ich lese so die steilen Hänge und halte Ausschau wo ein Weg überhaubt möglich ist. Da es aber immer steiler wird auf der anderen Seite, kehre ich um und gehe in Richtung der Stelle wo ich beim vorbeilaufen gesehen habe, dass der Weg früher vieleicht dort war.
Dabei treffe ich auf einen Klumpen Eisen den ich wohl beim Hinweg übersehen habe.
Der liegt wohl schon lange da. Es ist ein Benziner mit Automaten, also kann er nicht von einem Traktor stammen. Vermutlich ein Opel Admiral aus den 60zigern.
Hier überquere ich wieder den Fluss und steige nun die steile Wand hoch um den Weg zu finden. Und ich finde etwas ähnliches, aber mehr nur noch ein Tierpfad. Die Wölfe sind längst oben während ich mich weiter durch Dickicht und Unwegsamkeit hoch krabble. Schliesslich finde ich den stark verwitterten Weg bzw. Was davon noch übrig ist.
Es ist und war nicht ganz ungefährlich wie meistens bei solchen Touren bei mir. Aber ich habe es geschafft und bin wieder bei der Burgruine. Gute 2 Stunden sind vergangen und mein Gassigehen ist damit schon bald am Ende.
Zurzeit stehe ich noch bis Montag bei einem Bauern mit schönster Umgebung.
Am Montag geht es über Österreich nach Deutschland ins Allgäu um endlich meine Polster zu machen. Auf die warte ich nun schon seit über zwei Monaten.
Und nein, ich habe keine Angst vor den Beschränkungen und nächtlichen Ausganssperren. Ich mache einfach weiter wie ich es schon immer gemacht habe.
Falls dann doch jemand meint, ich dürfe hier nicht übernachten, dann mache ich einfach nicht auf wenn er klopft. Oder ich sage durch das Fenster, dass er mich gerade bei meiner Quarantäne stört. Warum soll ich nicht weiterhin meinen gesunden Menschenverstand benützen und mich an irgendwelche Bestimmungen halten, die überhaupt keinen Sinn machen. Und zudem kenne ich sie nicht mal, ich fahre einfach da wo ich hin will und muss. Punkt. Es ist mein Leben und noch nie ist jemand wegen mir umgekommen.
So jetzt aber gut. Bis Bald.
14. April 2021 um 11:53
Servus Rene, schön wieder von Dir, Deinem Alltagsleben und den Wölfen zu hören….einige Deiner naturnahen Standplätze waren sicher sehr erholsam…Ruhe, Frieden und viel Natur sind ja so wichtig, das andere ergibt sich meist von selber….Ich selber geniesse den Vorfrühling am Ammersee und mache Ausflüge ins Voralpenland, Ammergauer Alpen … mein Haus in Burgund muss noch warten, wg Covid19 ….Salut Stefan
5. April 2021 um 9:32
Ein altmodischer schöner Bericht. Schade, dass das Anpassen des Trackings nicht geholfen hat