Heute morgen habe ich für die Familie noch ein Brot gebacken. Dann gab ich ihnen noch den Wein und den Kuchen den ich bei Carlos erhalten habe, und alles was mir noch in den Sinn kam, was ich sowieso nicht brauche. Die Leute hier haben so wenig und Leben mit den einfachsten Mitteln. Geschlafen haben sie auf den Sofas und Matratzen am Boden. Eigentlich wollte ich nach dem ich aufgestanden bin abreisen, doch spürte ich das es den Hausherrn Mohamed wichtig war das ich mit ihnen noch Frühstückte. So ist er extra noch so ein rundes süsses Gebäck kaufen gegangen die alle zusammen um ein Stück Schilf oder so gebunden waren. Und meine Kuchen haben sie auch noch aufgetischt. Ausser mein Brot war nichts gesundes dabei. Aber Vollkorn und Bio bzw. Organic Food gibt es hier nicht. Die Leute sind froh wenn sie überhaupt was auf dem Tisch haben. Ja Tisch, den Teller gibt es hier nicht für jeden. Da ich sowieso noch warten musste, fragte ich noch vor dem Frühstücken ob sie eine Waschmaschine haben um meine Wäsche zu waschen. Abraham bejahte es und schickte mich zu seiner Frau, die ein so Plastikteil von draussen in den Raum stellte. Dann kam meine Wäsche rein und als ich sah dass sie nur kaltes Wasser einfüllte, holte ich bei mir einen Eimer warmes Wasser. Nur eine Schleuder hat diese einfache Maschine nicht so musste ich die Wäsche bei ihnen aufhängen.
Nach dem Frühstück fuhr ich dann zu einem römischen Ausgrabung die Banasa heisst. 34°36′08.49″N 06°06′54.33″W
Die Leute hier haben sich rundherum niedergelassen und für sie ist das wohl nicht besonderes. Trotzdem sehe ich überall Arbeiter die etwas tun damit es besichtigt werden kann. Draussen werden gerade Parkplätze gemacht wo ich mich am Rand hinstellen durfte. Dann ging ich mit Eyla rein. Ich war natürlich der einzige Fremde der sich hierher verirrt. Ich denke kaum einer von uns weiss dass es hier einmal eine Römische Kolonie gab. Ich auch nicht, doch die Familie hat mir das erzählt und da es nur 17 Km entfernt war, bin ich dahin gefahren, während meine Wäsche abtropfen kann.
Und nun die Bilder die ich da gemacht habe.
Dann ging es wieder zurück um meine Wäsche abzuholen. Es ist viel Betrieb auf der Strasse.
Natürlich wollten sie mich nochmals zum Essen einladen, doch ich wollte weiter. Auf drängen hin, liess ich sie nochmals in die Kleidersäcke reinschauen, den die kleinste von ihnen hatte noch nichts und weinte deshalb zu vor, wie sie mir erzählten. Weil aber nichts in ihrer Grösse da war, gab ich ich 50 Diram damit sie sich was kaufen konnte. Dann fuhr ich weiter bis zur Stadt Zirara wo ich den Aktivitäten der Leute zuschauen wollte.
Ich kaufte mir noch eine Handwaage bis 25Kg und bei einem Schneider auf der Strasse liess ich meine zwei Kissenanzüge verkürzen für sage und schreibe nur 1 Euro. Beim gleichen stellte ich mir gleich noch zwei wasserfeste Radabdeckungen her für 15 Euro. Etwas Fleisch gefälligst? Schlosserei: Und Töffbude. Ich war gut zwei Stunden in der Stadt, eher ich weiter fuhr. Nun war es aber langsam spät, und ich brauchte einen Übernachtungsplatz, so fuhr ich einfach mal eine Nebenstrasse rein und stellte mich zuerst auf einen Platz wo viele Kinder waren, die ersichtlich Freude an dem aussergewöhnlichen Gast hatten. Als dann noch Eyla rauskam schrieen sie alle Laut, was die ganzen Hunde vom kleinen Dorf aufschreckte und ebenfalls hierher kamen. Eyla kam zwar zurecht mit ihrer imposanten Art, doch war so ein Lärm auch von den ca. 10 Hunden und ihrem Gebell, so dass ich beschloss denn Berg hochzufahren. Denn von hier aus sah man eine Schotterstrasse die nach oben führte. Das sieht wieder nach Abendteuer aus. Als ich oben ankam waren da auch Kinder, doch die waren wenigsten leise und schauten mir nur zu und wunderten sich, weshalb ich mic hierher verirrt hatte. Dann kamen auch schon die ersten jungen Erwachsenen dazu. Ich redete ein Weilchen mit ihnen und einer meinte, dass es hier wegen den Hunden abends laut sei weil das ihr Schlafplatz wäre. Aber es gäbe auf dem Berg ganz oben einen super Platz wo ich meine Ruhe habe. Ich bat ihn mit mir zu kommen um mir den Weg zu zeigen, gab ihm meine Mandeln die ich am schälen und essen war und so gingen wir zu dritt hoch. Ein Freund war auch noch dabei und sie setzten sich auf einen Sitz vorne. Dann ging das Abendteuer los. Jeder Europäische Mensch hätte mir gesagt, dass ich da nicht raufkomme und es viel zu gefährlich sei. Doch dass wusste ich ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht. So fuhren wir also auf Felsen langsam diese „Strasse“ hoch. Und das mit meiner Kiste. Nur ein Jeep würde da sonst hochfahren oder ein Traktor. Aber umkehren konnte ich jetzt nicht mehr und ich musste mich voll konzentrieren. Zusätzlich dämmerte es bereits. Unten waren die vielen Felsen wo ich rüberfahren musste ein Problem und oben die sehr enge Strasse. Und auf einer Seite ging es richtig Steil runter. An einer Stelle stand ich unten an, so musste ich ganz weit an einer Hütte ranfahren, dann ging es. Alles im ersten Gang. Manchmal wäre ich froh gewesen ich hätte eine Untersetzung gehabt. Irgendwann schaffte ich es aber. Und wurde dafür mit einer herrlichen Aussicht belohnt.Gleich dahinter geht eine Felswand so 50m Steil runter.
Der eine versprach mir morgen früh nochmals zu kommen um mir bei runterfahren zu helfen. Doch bereits nach einer Stunde klopfte er mir im dunkeln ans Wohnmobil um sich zu erkundigen ob alles gut ist. Ich bejahte und er ging wieder. Doch bereits eine halbe Stunde später klopfte es schon wieder. Diesmal waren drei gestallten draussen, einer trug so eine braune Kutte mit Kapuze wie es die Mönche bei uns haben. Ich ging deshalb raus und einer stellte sich als Polizist vor. Das einzige Wort, dass sie auf Europäisch konnten. Doch irgendwie musste ich seine Zeichen deuten, und er gab mir wohl zu verstehen, dass ich hier nicht stehen darf. Ich versuchte ihm zu erklären, dass ich jetzt bei dieser Dunkelheit auf keinen Fall da runter fahren werde. Dann rufte er jemanden an der wenigsten Französisch sprach so konnte ich ihm das so vermitteln und der schien das auch zu begreifen und zu verstehen. Jetzt wusste es auch der angebliche Polizist und wollte dann von mir dass ich ihm was schenken solle. Ich jedoch ging nicht darauf ein und öffnete die Tür wo Eyla stehend rausschaute und darauf wartet bis ich ihr den Befehl gab, auszusteigen. Und am Polizisten gab ich zu verstehen, dass ich das hatte was er jetzt sieht. E bat mich den Hund nicht rauszulassen und ich ging dann wieder rein. Die drei standen da sicher noch fast eine Stunde draussen und redeten miteinander. Dann klopfte es wieder und die drei nahmen einen neuen Anlauf. Er rufte jemanden an der Englisch sprach und dem konnte ich dann die ganze Story von mir nahe bringen. Schliesslich hatten die zwei Dorfbewohner unterhalb hierher gelotst und es jetzt zu gefährlich sei runter zu fahren. Ich versprach ihm aber das ich morgen früh wieder weg bin. Nun verstand ich auch das sie sich sorgten um mich weil es hier oben sehr steile Hänge gibt. Ich sagte ihm aber dass ich Schweizer sei und ich mich in den Bergen gut auskenne. So verabschiedete er sich und sagte nochmals ich solle vorsichtig sein. Wie ihr seht habe ich es überlebt, obwohl ich noch da oben stehe. Ab jetzt hatte ich auch meinen Feierabend und ich genoss weiter diese Aussicht im dunkeln und den Vollmond der gerade aufging.
Am nächsten Morgen genoss ich nochmals die Aussicht,backte ein Brot und wartete auf den Jungen der mich wieder runterlotsen sollte. Als der nicht kam, fuhr ich alleine Los. Ich verfahrte mich aber ständig in dem Steilhang, bis sich ein kleiner Junge erbarmte und mit mir fuhr um mir den Weg runter. Zu zeigen. Es gab da oben so viele Wege die kaum zu erkennen waren dass ich einfach meine Orientierung dabei verlor. Abends zuvor konnte ich ja auch nicht die Umgebung beim fahren anschauen, weil ich mich aufs fahren konzentrieren musste. Ich weis nicht wie lange ich hatte bis ich dann endlich wieder unten war. Laut Dashcam waren es 3/4h. Damit ihr das euch Bildlich vorstellen könnt habe ich die Aufnahme der Dashcam zusammen geschnitten. Das ganze läuft 8x schnelle. Leider war nur die runterfahrt drauf.
So das wars wieder. Bis bald und seit mit mir nicht zu streng in den Kommentaren. Denn ich würde es trotzdem wieder tun.
19. Dezember 2017 um 10:10
Mann, Mann, da ist mir ja schon beim lesden das Blut in den Adern geforen. nur gut das alles gut ausging!
Lg aus Almeria Ina
19. Dezember 2017 um 10:15
Na ja, die grossen Schwierigkeiten kamen erst noch. Heute wird geschrieben. Geht wohl mehre Stunden.
6. Dezember 2017 um 12:34
Runterfahren war doch ganz einfach. Nur dem Hund folgen, grins
6. Dezember 2017 um 17:10
Ja nur ging der lieber einer Tierspur nach statt mir den weg zu Zeigen.
5. Dezember 2017 um 23:21
Diese Kringel, die es bei der lieben Familie zum Frühstück gab, heißen übrigens Sfinj. Ich hab sie auch schon selber gemacht, feine Sache! Im Kokosfett ausgebacken sind sie bestimmt noch leckerer! http://www.kochen-und-backen-im-wohnmobil.de/sfenj-marokkanische-hefekringel/
Ganz liebe Grüße!
6. Dezember 2017 um 9:23
Danke für die Weiterbildung